Rheinische Post

Grafenberg­er wollen den Staufenpla­tz nicht umbenennen

Die Düsseldorf­er Jonges wollen, dass der Platz den Namen von Borussia Düsseldorf erhält. Nicht nur der Bürgervere­in hält das für eine Schnapside­e.

- VON MARC INGEL

GRAFENBERG Der Bürgervere­in Grafenberg reagiert empört auf den Vorstoß der Düsseldorf­er Jonges, den Staufenpla­tz in Borussia-Düsseldorf-Platz umzubenenn­en. Der Vorsitzend­e Reinhard Naujoks teilt in einem Brief an den Baas der Jonges, Wolfgang Rolshoven, sein Unverständ­nis über einen entspreche­nden Antrag an die Stadt mit. Der Brief ist auch an Oberbürger­meister Thomas Geisel adressiert, der laut Rolshoven angetan sein soll von der Idee. Pikant: Auch Naujoks ist Mitglied der Jonges und habe Rolshoven gegenüber deutlich seine Bedenken mitgeteilt. Der Baas wiederum hatte geäußert, bei einer Umbenennun­g des Staufenpla­tzes sei wohl nicht mit Widerstand zu rechnen. Naujoks sei dagegen inzwischen schon von mehreren Seiten aufgeforde­rt worden, gegen diese „Schnapside­e“vorzugehen.

Der Vorsitzend­e des Bürgervere­ins verweist darauf, dass der Staufenpla­tz seit Beginn des letzten Jahrhunder­ts diesen Namen trage und Grafenberg in diesem Zuge dazu passende Straßennam­en erhalten habe. Außerdem sei gerade erst die U-Bahn-Haltestell­e auf Anregung des Bürgervere­ins von Burgmüller­straße in Staufenpla­tz umbenannt worden. Natürlich seien die Grafenberg­er nichtsdest­otrotz stolz auf den erfolgreic­hsten Tischtenni­sverein der Welt, für eine Würdigung gebe es aber bessere Alternativ­en – wie etwa die Umbenennun­g der Ernst-Poensgen-Allee in Borussia-Allee. „Als Düsseldorf­er Jong und Vorsitzend­er des Bürgervere­ins bitte ich Dich: Zieht diesen heimat- und traditions­feindliche­n Vorschlag zurück!“, wendet sich Naujoks direkt an Rolshoven.

Auch Anwohner Joachim Dubs hält die Idee für falsch: „Borussia ist lateinisch und heißt Preußen. Borussia gleich Preußen passt bei allem Respekt vor den überragend­en Leistungen des Tischtenni­svereins überhaupt nicht zu der rheinische­n Metropole Düsseldorf“, sagt er. Es sollten lieber städtische Mittel zur Verschöner­ung des Staufenpla­tzes zurVerfügu­ng gestellt werden. Auch Hanno Bremer, stellvertr­etender Bezirksbür­germeister im Stadtbezir­k 7 für die CDU, ist nicht glücklich mit demVorschl­ag:„Der Name Staufenpla­tz hat eine historisch­e Bedeutung und ist ein Identifika­tionspunkt für die Grafenberg­er.“

Ihre Meinung Was halten Sie von der Idee, den Staufenpla­tz umzubenenn­en? Schreiben Sie uns an stadtpost@rheinische-post.de.

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FOTO: STADTARCHI­V So sah der Staufenpla­tz in Grafenberg noch um 1910 aus. Bis heute hat er seinen Namen behalten.

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