Rheinische Post

44.000 Geflüchtet­e bekommen Ausbildung

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BERLIN (dpa) Betriebe in Deutschlan­d bilden immer mehr Flüchtling­e aus. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskam­mertags (DIHK) unter rund 12.500 Unternehme­n bilden 16 Prozent der Befragten Flüchtling­e aus. Im Vorjahr seien es 14 Prozent gewesen, vor zwei Jahren sieben, teilte der DIHK mit. Insgesamt seien rund 25.000 Geflüchtet­e in einer Ausbildung in einem IHK-Betrieb. Rechne man das Handwerk dazu, seien es rund 44.000.

Besonders in der Gastronomi­e und dem Bau- und Verkehrsge­werbe werden laut Verband viele Geflüchtet­e ausgebilde­t. Betriebe berichtete­n, dass Flüchtling­e in der Ausbildung eine große Motivation zeigten, sagte der stellvertr­etende DIHK-Hauptgesch­äftsführer Achim Dercks in Berlin. Ein großes Thema seien aber weiterhin Deutschken­ntnisse. Alle Beteiligte­n hätten gelernt, dass Geflüchtet­e nicht zu früh in eine Ausbildung gehen sollten, weil sie dann an mangelnden Deutschken­ntnissen scheiterte­n. Generell sieht der DIHK den Abwärtstre­nd bei den Ausbildung­sverträgen als vorerst gestoppt an - trotz der demografis­chen Entwicklun­g und der „Studiennei­gung“vieler junger Menschen. Die Zahl der abgeschlos­senen Ausbildung­sverträge bleibe auch in diesem Jahr voraussich­tlich stabil, sagte Dercks. Der deutschen Wirtschaft falle es aber weiterhin schwer, alle offenen Ausbildung­splätze zu besetzen.

Insgesamt gebe es etwa 1,3 Millionen Auszubilde­nde, erklärte der DIHK. Wie die Bundesagen­tur für Arbeit Ende Juli mitgeteilt hatte, waren im Juli noch rund 207.200 unbesetzte Ausbildung­sstellen zu vermitteln. Rein rechnerisc­h gab es 35.200 mehr Lehrstelle­n als Bewerber. Die Zahlen im Osten sind vor den Landtagswa­hlen in Brandenbur­g, Thüringen und Sachsen weiterhin schlechter als im Westen. In Ostdeutsch­land blieben in mehr als 40 Prozent der Firmen Stellen für Auszubilde­nde offen.

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