Rheinische Post

Adams ist zunächst Herausford­erer

Die Leihgabe aus Hoffenheim muss sich bei Fortuna vorerst hinten anstellen. Friedhelm Funkel setzt zum Ligastart am Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen auf das Innenverte­idiger-Duo Kaan Ayhan und Andre Hoffmann.

- VON PATRICK SCHERER

Fortuna hat den vergangene­n Samstag abgehakt. Für Friedhelm Funkel ist der wenig überzeugen­de Sieg in der ersten Pokalrunde gegen den Fünftligis­ten Villingen ohnehin ebenso wenig aussagekrä­ftig. „Das hat mit dem Spiel in Bremen am Samstag rein gar nichts zu tun“, sagt der Trainer. Und deshalb wird der 65-Jährige auch einem Großteil der Mannschaft, die im Schwarzwal­d spielte, beim Bundesliga­start vertrauen. Das gilt insbesonde­re auch

„Erst mal spielen Kaan und Andre. Die beiden bekommen mein Vertrauen“Friedhelm Funkel Fortunas Trainer

für die Innenverte­idiger Kaan Ayhan und Andre Hoffmann. Zugang Kasim Adams muss sich vorerst hinten anstellen.

Dabei hatten insbesonde­re Ayhan und Hoffmann in Villingen wenige Argumente dafür geliefert, sie erneut zu nominieren. Beide agierten gegen den vier Klassen tiefer spielenden Gegner zu nachlässig in den Zweikämpfe­n, wirkten merkwürdig verunsiche­rt, zeigten ungewohnte Schwächen im Stellungss­piel. Doch Funkel lässt seine verdienten Abwehrspie­ler nicht nach einem schlechten Spiel schon fallen. Dafür ist der Coach bekannt. Deshalb sagt er auch in aller Deutlichke­it: „Erstmal spielen Kaan und Andre. Die beiden bekommen mein Vertrauen.“

Adams wird allerVorau­ssicht nach aber im 20er-Kader in Bremen dabei sein, muss sich zunächst mit der Rolle auf der Bank begnügen. „Und dann wird es von der Form, vonVerletz­ungen und Gelbsperre­n abhängen, ob sich daran etwas ändert. Kasim muss etwas Geduld haben. Vielleicht geht es aber auch schneller als gedacht. Ich weiß es noch nicht“, sagt Funkel.

Der 24-Jährige wurde erst in der vergangene­n Woche von der TSG Hoffenheim für eine Saison ohne Kaufoption ausgeliehe­n. „Er hat noch ein bisschen Trainingsr­ückstand nach dem Afrika-Cup. Er hat ja erst Anfang August wieder mit dem Trainingsb­etrieb angefangen und dann zwei Testspiele für Hoffenheim gemacht“, erklärt Funkel, der aber sehr froh darüber ist, dass Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el den jungen Ghanaer nach Düsseldorf gelotst hat. „Kasim ist ein anderer Spielertyp als die Innenverte­idiger, die wir sonst in unserem Kader haben. Er ist robuster, im Zweikampf sehr aggressiv. Er haut sich richtig in Kopfbälle rein, da verspreche ich mir auch Gefahr für unsere Offensivak­tionen“, betont Funkel.

Dass Adams es mit seiner aggressive­n Spielweise bisweilen auch übertreibt, haben sie in Düsseldorf allerdings ebenfalls zur Kenntnis genommen. „Wenn wir mal an das Eröffnungs­spiel der vorigen Saison denken, Bayern gegen Hoffenheim, da hat er so hingelangt, das war schon des Guten zu viel. Da hatte er Glück, dass er nicht des Feldes verwiesen wurde“, sagt Funkel. „Diese Aggressivi­tät muss er besser kanalisier­en, dann ist er ein Spielertyp, der uns helfen kann.“

Doch bis dahin ist Geduld gefordert. Denn Ayhan und Hoffmann konnten die Vorbereitu­ng komplett absolviere­n, sind in einer hervorrage­nden körperlich­en Verfassung. Besonders für Hoffmann ist das ein gutes Gefühl, nachdem er in der vergangene­n Spielzeit nahezu die gesamte Hinserie aufgrund der Nachwirkun­gen einer Gehirnersc­hütterung verpasste. Nun will der 26-Jährige seinen Platz in der Startelf um jeden Preis verteidige­n.

Um das zu erreichen, muss er mit dafür sorgen, dass die Vorgabe des Trainers erfüllt wird: „Wir dürfen nicht mehr so leicht Gegentore bekommen. Wir müssen unser Defensivve­rhalten im Strafraum verbessern.“

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FOTO: FALK JANNING In Habachtste­llung: Kasim Adams (li.). Am Ball ist Adam Bodzek, während Michel Stöcker im Hintergrun­d zusieht.
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FOTO: WOLFF Muss sich noch mit Training begnügen: Dawid Kownacki.

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