Orgelmusik aus Frankreich in der Neanderkirche
Eine solche spieltechnische Souveränität, gepaart mit innerer Ruhe und dem Blick fürs Wesentliche der Musik, erlebt man selten. Der Konzertorganist Uwe Hofmann, der eine nebenamtliche Stelle in der Düsseldorfer Luther-Kirchengemeinde innehat, spielte beim achten Konzert der diesjährigen Sommerlichen Orgelkonzert-Reihe in der Neanderkirche an der Bolkerstraße ein französisches Programm.
Direkt das erste Stück seines Konzerts bot alles, was das Herz der Zuhörer begehrte: Der Orgelpunkt erscholl sonor aus den tiefen Orgelpfeifen, die arpeggierten Akkorde mit wohligen Harmonien kamen mit einer Präzision, ohne maschinell zu wirken, und die melodischen Elemente erfreuten die Besucher der Neanderkirche durch atmende Phrasierung. Hinzu kam eine farbenreiche Registrierung.
So ging es nicht nur bei Camille Saint-Saëns’ Präludium und Fuge Es-Dur zu, sondern auch bei allen anderen Programmpunkten. Alle Werke stammten aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Organist Uwe Hofmann hatte stets jeden Finger beider Hände und die Füße unter absoluter Kontrolle. Dies war die Basis für die jeweils charakteristische Gestaltung der doch recht unterschiedlichen Stücke: Düster-dräuend klang etwa das es-moll-Prélude von Maurice Duruflé, fröhlich schloss sich das „Carillon deWestminster“von Louis Vierne an – ein vertrackt zu spielendes Stück.
Wenn das Konzert aufgenommen worden wäre, hätte die Interpretation von César Francks Choral h-moll, bei der sich durchweg ganz organisch das Folgende konsequent aus dem Vorherigen ergab, zu einer Referenzaufnahme werden können. Und doch hatte Hofmann noch Reserven, um den Ausdruck immer noch ein wenig intensiver zu gestalten. Für diese Leistung gab es anschließend einen verdienten Zwischenapplaus.
Am Ende dieses Sommerlichen Orgelkonzerts impfte Hoffmann Marcel Duprés Präludium und Fuge H-Dur sogar noch rhythmische Spritzigkeit ein. Große Begeisterung in der vollbesetzten Neanderkirche.
Für die Leistung von Organist Uwe Hoffmann gab es einen verdienten Zwischenapplaus