16. August 1960
Rekordsprung aus der Stratosphäre
Als Joseph Kittinger nach seinem Rekordsprung wieder am Boden ankam, empfing ihn nur ein kleines Team, begleitet von einem einzelnen Reporter der Zeitschrift „National Geographic“. Kittinger, ein ehemaliger US-Air-Force-Pilot, war als erster Fallschirmspringer aus der Stratosphäre abgesprungen, die je nach Region in einer Höhe von acht bis 18 Kilometern über dem Erdboden beginnt. Am 16. August hatte Kittinger seinen dritten Sprung im Rahmen des Projekts „Excelsior“absolviert. Die Absprunghöhe lag bei etwa 31 Kilometern. Der Sprung unterlag zunächst strengster Geheimhaltung. Denn das Projekt „Excelsior“gehörte zum beginnenden US-Raumfahrtprogramm. Man wollte Informationen darüber sammeln, ob im Ernstfall eine Rettung aus einer solchen Höhe möglich wäre. Kittinger stellte mit seinem dritten Sprung vier Weltrekorde auf. Er war aus der größten Höhe gesprungen, hatte die höchste Fallgeschwindigkeit erreicht, den längsten freien Fall absolviert. Da er mit einem Heliumballon in die Stratosphäre flog, hatte er zudem die höchste bemannte Ballonfahrt geschafft. Zwei dieser Rekorde hielten bis ins 21. Jahrhundert: Erst 2012 sprang mit Felix Baumgartner ein Fallschirmspringer aus einer noch größeren Höhe (39 Kilometer) ab und erreichte eine höhere Fallgeschwindigkeit. Baumgartners Höhenrekord hielt zwei Jahre, 2014 sprang der Manager Alan Eustace aus der
Höhe von 41 Kilometern.