Rainer Dierkes und Klaus Genneper verdienen am Umweltbewusstsein.
Proteinriegel aus Insektenpulver, Lastenfahrräder, Windräder, Soja – die Klimakrise ist mittlerweile auch ein vielfältiger Arbeitsmarkt. Wir stellen Ideen von Menschen vor, die mit Umweltbewusstsein Geld verdienen.
Timo Bäcker und Christopher Zeppenfeld aus Köln
Grillen ist in Deutschland sehr beliebt, Grillen zu essen gilt höchstens als Mutprobe. Timo Bäcker und Christopher Zeppenfeld wollen das ändern. Die beiden Kölner haben das Start-up „Swarm Protein“gegründet: Seit Herbst 2018 verkaufen sie Proteinriegel aus Insektenpulver. „In vielen Ländern sind Insekten ein alltägliches Lebensmittel“, sagt Bäcker. „Wir wollen Insekten auch im Westen auf den Speiseplan bringen.“
Die Idee kam den beiden 2013, als sie einen Bericht der UN lasen, demzufolge durch Insekten eine globale Nahrungskrise bekämpft werden könnte. Der Vorteil: Die Tiere sind ressourcenschonend und nachhaltig. Grillen benötigen nur acht Prozent der Futtermenge von Rindern, verbrauchen lediglich zwei Prozent der Wassermenge und produzieren nahezu keine Treibhausgase.
Bäcker und Zeppenfeld reisten 2015 monatelang durch Südostasien, um das Insektenessen kennenzulernen. Nach der Reise entwickelten sie den Riegel. Um die Insekten pur zu essen, sei die kulturelle Distanz noch zu groß, sagt Bäcker. Mit Insekten als Zutat sei es einfacher, sie als neues Lebensmittel zu akzeptieren.„Man weiß, was man isst, sieht es aber nicht“, sagt er.
Die Riegel aus Grillenpulver liefern viel Protein: „Wir wollen mit unserem ernährungsbewussten Snack vor allem Sportler, aber auch die breite Bevölkerung ansprechen“, sagt Bäcker.
Das Kölner Start-up trifft mit seinem Produkt den Zeitgeist. Mittlerweile sind die Riegel in etwa 1800 Filialen in ganz Deutschland erhältlich.