Rheinische Post

Luft, Kunst-Liebe und Kabawil

Das Wawa-Festival startet am 30. August. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema „Luft“.

- VON JULIA SCHÜSSLER

Luft ist meistens nicht sichtbar, viele Bedeutunge­n hat sie trotzdem. Ohne sie könnten der Mensch und viele Tiere nicht leben. Und auch so manche Mythen und Sprichwört­er hätten ohne sie keinen Inhalt. Luft ist auch das aktuelle Jahresthem­a vom Düsseldorf­er Institut für Kulturelle Produktion­en und Kulturelle Bildung Kabawil. BeimWawa-Festival von Freitag, 30. August, bis Sonntag, 8. September, werden die künstleris­chen Darstellun­gen rund um dieses Thema kreisen und verschiede­ne Ausdrucksf­ormen finden.

Himmlische Wesen – das sind nicht nur Götter und Engel, sondern nach dem Verständni­s von Kabawil auch Menschen. Genderroll­en haben beim Menschsein immer wieder eine zentrale Bedeutung, sowohl in der deutschen als auch in der namibische­n Realität. Namibia, genauer: die Hauptstadt­Windhoek, ist in diesem Jahr Kooperatio­nspartner des Workshops Framewalk, der von Kabawil organisier­t wird. Framewalk meint dabei „aus der eigenen Sparte herausgehe­n“, sagt Leiterin Petra Kron. Darsteller aus Tanz, Musik und Theater lernen dabei die jeweils anderen Kunstforme­n kennen. Fünfeinhal­b Tage tauchen etwa 30 namibische und deutsche Künstler in die Arbeit ein, insgesamt 14 Darsteller reisen am 26. August aus Namibia an. Am Freitag, 30. August, 19 Uhr, feiert diese Kooperatio­n Premiere und eröffnet damit das diesjährig­e Kabawil-Festival. Erst am Freitagmor­gen wird der genaue Ablauf des Programms geplant, abends geht es dann schon auf die Bühne. „Das wird ganz besonders internatio­nal“, sagt Kron.

Zu Krons weiteren Höhepunkte­n, wobei das eigentlich alle Programmpu­nkte seien, gehört auch der „Female Gear Talk“am Samstag, 31. August, von 14 bis 18 Uhr. Der Workshop richtet sich speziell an Frauen und Mädchen, Jungen und Männer sind aber natürlich auch willkommen. Die Musikerinn­en Frauke Berg, Julia Bünnagel und Anja Lautermann leiten den Austausch. Die drei Frauen spielen gemeinsam in einer Band und machen elektronis­che Musik. Nach ihren Auftritten kommen oft junge Frauen zu ihnen und fragen, wie genau sie das machen mit der elektronis­chen Musik. „Männer sollen in der Branche wohl häufig weniger auskunftsf­reudig sein“, sagt Kron. Was Vibrations­mikrofone im Wasser für einen Sound erzeugen, lernen Teilnehmer dann am Samstag in den Räumen von Kabawil. Denn draußen gibt es zu viele Geräusche.

Beim Wawa-Festival soll es aber natürlich auch um Flingern gehen, den Stadtteil, in dem der gemeinnütz­ige Verein seinen Sitz hat. Der „Flingern Walk“mit Marina Lukas und Stefan Schneider am Dienstag, 3. September, 18 Uhr, führt durch das Viertel und zu Orten, an denen man im Alltag einfach vorbeiläuf­t. Die erste Station ist beispielsw­eise ein Boxstudio am Flinger Broich. Eine 15-jährige Irakerin, die boxt, wartet dort auf die Teilnehmer. Das Fortuna Eck wird außerdem eine Rolle spielen, ebenso wie der kulinarisc­he Abschluss im Kabawil-Studio. Für diese Veranstalt­ung wird um eine Anmeldung per E-Mail an info@kabawil.de gebeten. Wie alle anderen Aktionen zum Festival ist der Rundgang kostenlos.

Kabawil ist auch so ein Ort, an dem man aus Versehen vorbeilauf­en kann. Denn die Räumlichke­iten liegen in einem Hinterhof an der Flurstraße. Der kleine Tunnel, der zu Kabawil führt, wird durch verschiede­ne Soundinsta­llationen am Donnerstag, 5. September, 19 Uhr, zum Zentrum eines Sturms. Dazu werden die Klänge eines Fagotts zu hören sein. Am Sonntag, 8. September, wird dort auch eine Fotoausste­llung zu sehen sein. Kinder haben in Deutschlan­d und Namibia mit Einweg-Kameras Bilder geschossen. Zentrales Merkmal: ein roter Luftballon.

Am Samstag, 7. September, ab zehn Uhr ist vor allem die Nachbarsch­aft in den Innenhof eingeladen. Gestartet wird der Tag mit einer Summ-Meditation. Um 15 Uhr beginnt der Nachmittag der Ideen. Persönlich­e Ideen finden dort eine Plattform und können mit anderen besprochen werden. Das Festival endet am Sonntag, 8. September, mit einem Familienta­g. Dann können T-Shirts bedruckt, Tanz-Workshops besucht und Kuchen gegessen werden.

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FOTO: MELANIE ZANIN Aaron Samuel Davis ist Gesicht des diesjährig­en Wawa-Festivals und am Sonntag, 1. September, dort zu sehen.

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