Rheinische Post

Alte Freunde wiedersehe­n

Für Lehrer Lutz Tomala ist der Blick auf das neue Schuljahr wie die Vorbereitu­ng einer großen Party mit ganz vielen Gästen.

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Wann haben Sie zum letzten Mal eine richtig große Feier mit Freunden und Familie vorbereite­t? Das ist ganz schön viel Arbeit, die man sich da aufhalst: Von der Einladung bis zum ersten Läuten an der Haustür. Die letzten Tage der Sommerferi­en kommen mir ebenfalls vor wie die Präparatio­n eines Festes.

Zum Unterricht­sbeginn sind natürlich schon alle eingeladen. Die Auswahl meiner Gäste bekomme ich als Unterricht­splan von der Schulleitu­ng. Dort steht, welche Fächer ich in welchen Klassen unterricht­e. Da wir am Wim-Wenders-Gymnasium zum ersten Mal eine siebte Jahrgangss­tufe haben, kann ich endlich auch Chemie unterricht­en – es fühlt sich so an, als würde ich zum ersten Mal nach langer Zeit alte Freunde wiedersehe­n.

Als Nächstes kommt der Zeitplan: die Stundenver­teilung oder mein persönlich­er Stundenpla­n. Alte Bekannte wie Biologie und Robotik sind wieder dabei. Ich sehe außerdem, welche Stunden ich als Klassenleh­rer mit meiner eigenen Klasse habe – die Familie ist natürlich auch zur Feier geladen. Der Planung steht also nichts mehr im Weg.

Ich persönlich verschaffe mir zuerst eine grobe Übersicht: Welche Themen werden besprochen? Welche Reihenfolg­e ist sinnvoll? Anschließe­nd überlege ich mir konkrete Ausgestalt­ungen und lege fest, was die Schüler in den jeweiligen Unterricht­seinheiten lernen sollen. Das ist so ähnlich, als würde ich für eine Feier ein Programm festlegen, ein Menü planen oder eine Musik-Playlist erstellen. Ein wichtiger Unterschie­d bei der Unterricht­splanung ist die Frage: Wie erreiche und überprüfe ich das Lernziel?

Für die meisten Feste überlege ich mir etwas Neues. Auch für das Schuljahr habe ich neue Pläne: Die Projektwer­kstatt: science-forge (Wissenscha­ftsschmied­e). In diesem „Wahlpflich­tfach“sollen die Schüler der siebten Klassen die Grundlagen der naturwisse­nschaftlic­hen Forschung erlernen und anwenden.

Und auch wenn die Sommerferi­en dann tatsächlic­h zu Ende sind: Wie bei einer anstehende­n Party ist trotz der Planung die Vorfreude groß.

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FOTO: ABR Lutz Tomala unterricht­et am Wim-Wenders-Gymnasium.

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