„Ich kann gegen jeden Spieler gewinnen“
Ricardo Walther ist zurück bei der Borussia. Der 27-Jährige weiß, dass Titel erwartet werden.
Er ist wieder da. Tischtennisprofi Ricardo Walther hat nach fünfjähriger Abwesenheit den Weg zur Borussia zurückgefunden. Zwischen 2012 und 2014 stand der gebürtige Brühler schon mal im Borussia-Kader. „Damals war es so, dass ich viel spielen wollte, um mich zu verbessern. Aber ich habe nicht so viel gespielt und kam nicht in den Rhythmus. Und wenn du dann gespielt hast, haben alle erwartet, dass du gewinnst“, erläutert Walther. „Damals war ich jung und am Anfang meiner Karriere. Inzwischen bin ich ein besserer Spieler geworden und will immer noch viel spielen. Doch jetzt freue ich mich, dass insgesamt fünf Spieler im Borussia-Kader stehen und man im Verein auch mal eine Pause bekommt. Ich muss mehr Pro Tour-Turniere spielen. Um dafür fit zu bleiben, muss ich mich auch erholen.“
Nicht nur für sich, sondern auch für denVerein hat die aktuelle Nummer 42 der Weltrangliste – Walther stand aber auch schon mal auf Position 27 – hohe Ziele. „Ich bin zur Borussia zurückgekommen, um nicht nur um Titel mitzuspielen, sondern um sie auch zu gewinnen“, konstatiert Walther. Dabei hat er mit der Borussia ja schon zwei Pokalsiege (2013, 2014) und die deutsche Meisterschaft 2014 geholt. „In Düsseldorf werden immer Titel erwartet“, erläutert Walther. „Der Druck ist hoch, weil in der letzten Saison die Erwartung nicht erfüllt wurde und die Borussia keinen Titel holte. Wir müssen von Anfang an Leistung bringen.“
Dabei ist es hilfreich, dass sich für Walthers Lebensführung eigentlich gar nichts ändert. Er wohnte auch als er in die Trikots anderer Vereine schlüpfte in Düsseldorf, trainierte tagtäglich im Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz. „Jetzt muss ich aber bei Heimspielen nicht mehr aus Düsseldorf raus fahren“, meint Walther lächelnd.
In den fünf Jahren bei TTC Schwalbe Bergneustadt (2015 bis 2017) und ASV Grünwettersbach (2017 bis 2019) war Walther Führungsspieler, bei der Borussia ist er nach aktueller Weltrangliste hinter Timo Boll (WR 8) und Kristian Karlsson (WR 25) die Nummer drei. Dass er aber auch als Spitzenspieler einsetzbar ist, bewies Walther u.a. in der vergangenen Saison mit dem 3:0-Sieg über Boll im Ligaduell des ASV mit der Borussia und im Pokal-Viertelfinale mit seinem 3:1-Sieg über Boll. „Ich bin ruhiger, gelassener und erfahrener geworden und kann Spielsituationen besser einschätzen“, meint Walther. „Ich weiß, dass ich gegen jeden Spieler der Liga gewinnen kann.“
Seine deutlich verbesserte Spielfähigkeit brachteWalther auch in die Nationalmannschaft. In seinem ersten Einsatz, einem Länder spiel gegen Schweden, bezwang der neue „alte“Düsseldorfer seinen jetzigen Mannschaftsk am er adenKristi an Karls son.2017ge hörte er zum deutschen Team, dass die Mann schaftseuropa meisterschaft gewann.
Klar, dass da auch das Thema Olympische Spiele, dass ja im kommenden Jahr extrem virulent wird, in seinem Kopf herumschwirrt. Die Auswahl des Deutschen Tischtennis Bundes ist durch den Sieg bei den European Games bereits für die Spiele in Tokio qualifiziert. „Olympia ist noch weit weg. Es dauert noch ein Jahr, bis es soweit ist. Aber man denkt täglich mehrfach daran, dabei sein zu wollen“, gesteht Walter. Aber es nutzt nichts, ich schaue jetzt von Woche zu Woche. Und da ist die Borussia natürlich erst einmal die Hauptsache.“