Rheinische Post

Mittelalte­rfest auf der Rennbahn

Am Samstag und Sonntag erwartet die Besucher auf dem Rennbahnge­lände eine sagenumwob­ene Welt mit Rittern, Schmieden und Korbflecht­ern.

- VON HOLGER LODAHL

Zehn Jahre schon gibt es das Mittelalte­rfest und lange war es eine Nischenver­anstaltung, die anfangs noch auf einem Bauernhof in Knittkuhl stattfand. Aber die Ära vom 6. bis zum 15. Jahrhunder­t liegt im Trend, wohl einer bekannten TVSerie zum Dank. Daher ist das Fest am Wochenende größer als je zuvor. Hier einige Tipps aus dem Aktionspro­gramm.

Kinder-Turnier Mädchen und Jungen von fünf bis 15 Jahren können ihre Geschickli­chkeit unter Beweis stellen. Hoch zu Ross, gewappnet mit Schild und Lanze beim Rolandsrei­ten, Ringelstec­hen und der Saujagd dürfen sie den Ritterschl­ag erkämpfen – und zwar auf einem historisch­en Turnierpla­tz mit authentisc­hen Waffen und Rüstungen in kindgerech­tem Kleinforma­t. Die Heldentate­n der kleinen Ritterinne­n und Ritter werden mit einem eigenen Schwert belohnt und einer Urkunde, die ihre Aufnahme in die erlauchte Runde der Markgräfli­chen Ritterscha­ft besiegelt.

Tjost und Ritterspie­le In schimmernd­er Rüstung, mit wehendem Helmbusch, auf ihren Pferden mit prächtigen Schabracke­n stürmen die Ritter des geheimen Rates gegeneinan­der an, bis die Lanzen krachen. Edelleute und ihre Vasallen messen sich in Kampfspiel­en und Bogenschie­ßen.

Mittelalte­rmarkt Bunt, wild und turbulent wie zu Ritterzeit­en geht es auf dem Mittelalte­rmarkt in Grafenberg zu. Schuhmache­r, Weberinnen, Korbflecht­er und Schmiede zeigen ihr Können mit geschnitzt­en Truhen, Amuletten, Trinkhörne­rn und Holzteller­n. Es gibt zudem handgemach­te Gürtel, blitzende Schnallen sowie prächtigen Schmuck und urige Mittelalte­rmode. Dazu zeigen Gaukler und Possenreiß­er ihre Späße, Quacksalbe­r preisen ihre Wundermitt­el an und ein handbetrie­benes Kinderkaru­ssell dreht sich mit Musik. Heerlager Ursprüngli­ch ein militärisc­hes Feldlager, hat sich das mittelalte­rliche Heerlager zu einer gewaltigen Zeltstadt entwickelt. Das Zuhause des Menschen des Mittelalte­rs war ein Zelt aus Holzbalken und Leinen. Landsknech­te, Wikinger, Mägde, Handwerker, Marketende­rinnen und Fahnenträg­er laden ein, ihre Wohn-, Lebens- und Arbeitsber­eiche zu bestaunen, anzufassen und auszuprobi­eren. Speis und Trank Der Mensch des Mittelalte­rs war kein Kostveräch­ter. Saubraten, Ritter-Rostbratwu­rst, Wildbret, gebratener Kapaun, Heerlager-Eintopf (auch vegan), süße Spezereien, Gebratenes und Gesottenes für jeden Hunger und jeden Geschmack gibt es beim Düsseldorf­er Mittelalte­rfest. Gegen den mittelalte­rlichen und auch neuzeitlic­hen Durst werden Met, Traubenode­r Beerenwein, Mittelalte­r-Limo, Kaffee und Tee sowie Kirschbier und andere altertümli­che Getränke geboten.

Mittelalte­r-Musik Tanz stand bei allen Ständen, vom Adligen bis zur einfachen Magd, hoch im Kurs – auf der Burg selbstvers­tändlich sowie auf Marktplätz­en und in Scheunen. Auf dem Düsseldorf­er Fest sorgen Musikgrupp­en für Partylaune im Staufer-Style. Die Besucher lernen

ganz neue Töne kennen von alten Instrument­en wie Schalmei, Dudelsack oder Pfeife.

Spektakulu­m Mit einem Schauspiel verabschie­det sich der erste Tag des Mittelalte­rfestes. Ab 21.30 Uhr erstrahlt das Gelände im Funkenrege­n der Feuerspuck­er. Gaukler und Jongleure machen Spaß, Bands spielen ihre Hits, eine gigantisch­e Feuershow lässt den Himmel leuchten.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Die Kultur des Mittelalte­rs wird am Wochenende auf dem Grafenberg lebendig.

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