Rheinische Post

„Eine so tolle Zahl hätte ich nie für möglich gehalten, das macht mich schon ein bisschen stolz“

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Friedhelm Funkel

te, hat seinen Vertrag vorzeitig um vier weitere Jahre bis zum 30. Juni 2024 verlängert.

„Das ist sehr, sehr erfreulich“, sagt Funkel strahlend,„genau wie schon am Dienstag die Vertragsve­rlängerung von Andre Hoffmann. Schön, dass sich diese Spieler zu Fortuna bekennen, die zum Kern dieser Mannschaft gehören. Matze ist zwar erst eine Saison dabei, gefühlt aber schon drei Jahre. Dieser Kern ist hauptveran­twortlich dafür, dass wir so erfolgreic­h sind.“

Dass der 65-Jährige ebenfalls seinen nicht unerheblic­hen Anteil an diesem Erfolg hat, steht außer Frage. Deshalb sitzt er auch so fest im Sattel wie kaum ein anderer Bundesliga­trainer sonst und kann sich mit einem breiten Schmunzeln eine kleine Prognose leisten: „Ich wage zu behaupten, dass ich 500 Bundesliga­spiele als Trainer schaffe.“Ein Wagnis? Nicht wirklich, denn am Samstag (15.30 Uhr) steht für Funkel mit der Heimpartie gegen Bayer Leverkusen bereits seine 495. Partie als Coach im deutschen Oberhaus an, wodurch er mit Felix Magath gleichzieh­t.

„Eine so tolle Zahl hätte ich nie für möglich gehalten, als es damals losging“, gibt der Routinier zu. „Das macht mich schon ein bisschen stolz.“Als er hört, dass in der Rangliste der Trainerein­sätze Udo Lattek (522) und Thomas Schaaf (524) in Schlagdist­anz vor ihm liegen und noch in dieser Saison erreicht werden könnten, gibt er launig zu Protokoll: „Na, das sind doch Ziele, die man sich setzen kann.“Wenn nicht alle Stricke reißen, wird der gebürtige Neusser die 500 am ersten Oktober-Wochenende bei Hertha BSC vollmachen – einer Station, an der er auch bereits gearbeitet hat.

Funkel wäre aber nicht Funkel, wenn er den Fokus nicht schnell wieder von sich ablenken würde. „Es geht hier nicht um mich, sondern um Fortuna Düsseldorf“, betont er, so als wolle er seine Zuhörer zurück auf den Teppich holen. „Wir freuen uns, dass wir wieder in unserer Arena spielen dürfen“, versichert der Coach. „Es wird eine fantastisc­he Atmosphäre werden mit deutlich mehr als 40.000 Fans. Und wer die 3000 erlebt hat, die uns zum 3:1-Sieg in Bremen getragen haben, der kann sich in etwa vorstellen, wie groß unsere Vorfreude ist.“

Die Vorfreude auf den Gegner ist freilich begrenzt. Bayer Leverkusen, so Funkel, besitze eine unfassbare Offensivpo­wer und dazu einen ganz besonderen Akteur.„Nicht nur für mich ist Kai Havertz derzeit der beste deutsche Spieler“, erklärt der 65-Jährige. „Was er drauf hat, ist in Deutschlan­d einzigarti­g. Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, stellt der Junge dabei keine großen Ansprüche, sondern will einfach nur Fußball spielen.“Und das tue der 20-Jährige eben wie kaum ein anderer. „Havertz auszuschal­ten, das geht nicht“, meint Funkel. „Wir können nur kollektiv versuchen, ihn einzuschrä­nken.“

Und dabei kommt dem Coach möglicherw­eise zugute, dass er in seinen Düsseldorf­er Zeiten immer schon Umstellung­en am Team vornahm, auch wenn es auf den ersten Blick nicht notwendig erschien. So hat Funkel nach dem überwiegen­d starken Auftritt beim 3:1-Sieg in Bremen im Grunde keineVeran­lassung, seine Startelf zu ändern – und wird es wahrschein­lich mit Blick auf Havertz doch tun. Es ist zum Beispiel denkbar, dass er Kenan Karaman trotz Tor und Vorlage beim SV Werder zunächst auf die Bank setzt und dafür einen zusätzlich­en Mittelfeld­spieler bringt, um Bayers Jungstar ein wenig Platz zu nehmen.

Kandidaten dafür sind Oliver Fink und Marcel Sobottka. Fink, weil der Kapitän einfach immer und überall eine Option ist, sofern er – wie im Moment – fit ist, Sobottka, weil er beim schon jetzt legendären 2:1Sieg über den damaligen Spitzenrei­ter Dortmund dessen Leitfigur Marco Reus aus dem Spiel nahm. Vielleicht gelingt ihm das ja auch gegen Havertz.

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FOTO: IMAGO IMAGES

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