Rheinische Post

Bademeiste­r beklagt häufige Beleidigun­gen

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(arl) Die Mitarbeite­r der Düsseldorf­er Bädergesel­lschaft sind regelmäßig verbalen Angriffen ausgesetzt. Wladimir Chetverik, Schwimmmei­ster im Rheinbad, berichtet, dass er oft drastisch beleidigt werde. Jugendlich­e drohten etwa, seine Mutter zu vergewalti­gen oder ihn zu töten. Im vergangene­n Jahr sei er im Freibad Benrath sogar körperlich angegriffe­n worden. Die Situation sei sehr belastend.

Chetverik kam zu Wort bei einem Bürgerdial­og, zu dem NRW-Minister Joachim Stamp (FDP) und Integratio­nsstaatsse­kretärin Serap Güler für Donnerstag­abend eingeladen hatten. In den Saal der Merkur Spiel-Arena, die direkt neben dem Rheinbad liegt, waren rund 60 bis 70 Besucher gekommen, darunter viele Funktionär­e von Parteien und Vereinen. Viele Stuhlreihe­n blieben allerdings leer.

Schwimmeis­ter Chetverik berichtete, die Mitarbeite­r müssten oft Konflikte mit jugendlich­en Besuchern führen, weil sie für die Durchsetzu­ng der Baderegeln verantwort­lich sind„Wir sind die Spaßverder­ber“, sagte er. Oft müsse die Polizei am Ende helfen. Das Hausverbot für Störer helfe meist nicht weiter. Die Jugendlich­en würden trotzdem wiederkomm­en.„Sie klettern über den Zaun oder werden am Eingang nicht erkannt.“Es gebe keine echte Kontrollmö­glichkeit.

Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) gab sich im Rückblick auf die drei Räumungen selbstkrit­isch. Es sei falsch gewesen, dass er in der ersten Aufregung nach der dritten Räumung von „Jugendband­en“gesprochen habe. Er kritisiert­e aber, die Bädergesel­lschaft habe eine „defätistis­che“Haltung. Die neuen Sicherheit­smaßnahmen, zu denen der Einsatz von Security-Kräften gehört, würden einen sicheren Badebetrie­b ermögliche­n.

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RP-F: ARL Bademeiste­r Wladimir Chetverik berichtete von seinem Alltag.

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