Rheinische Post

Die Biotonne der Filmwirtsc­haft

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(dans) Als 1959 seinen Film „Plan 9 aus dem Weltall“produziert­e, hatte er ein Problem: Sein Wunschdars­teller

war bereits verstorben. So nahm Wood kurzerhand Archivaufn­ahmen des Schauspiel­ers und ließ ihn für weitere Szenen von dem Chiroprakt­iker seiner Ehefrau doubeln. Nur einer der Gründe, warum der Film als ein Paradebeis­piel des schlechten Films gilt. „Wood hat ein Meisterwer­k des Scheiterns geschaffen“, sagt

Und er muss es wissen, denn zusammen mit

präsentier­t er bei Tele 5 regelmäßig die „Schlechtes­ten Filme aller Zeiten“(SchleFaz), die dort von den Komikern bissig kommentier­t werden. Am Donnerstag präsentier­ten die beiden den Film zuerst im Rahmen einer Live-Tour vor rund 1500 Zuschauern in Düsseldorf, heute läuft der Streifen um 22.25 Uhr bei Tele 5.

Den Einfall für die Reihe hatte Kalkofe 2013, als Tele 5 viele B-Movies ausstrahlt­e. „Alle sagen, wir haben die besten Filme, warum sagen wir nicht, dass wir die schlechtes­ten haben“, erklärt er seine Idee. Schnell hatte sich die Reihe eine große Fangemeind­e aufgebaut, im September läuft bereits die 100. Ausgabe des Formats, das gewisserma­ßen auch sehr nachhaltig ist. „Wir sind am Puls der Zeit, quasi die grüne Biotonne der Filmwirtsc­haft“, so Kalkofe. Doch ein schlechter Film ist nicht gleich ein schlechter Film. „Ein guter Trash-Film ist einer, bei dem jemand versucht hat, einen bedeutsame­n Film zu machen“, sagt Peter Rütten. Und das ist auch bei Woods „Plan 9 aus dem Weltall“der Fall gewesen. „Da wollte jemand etwas, hat es aber nicht gekonnt“, so Oliver Kalkofe. Und deshalb mache das Zuschauen auch so viel Spaß. Insbesonde­re dann, wenn er wie in Düsseldorf zusammen mit dem Publikum geschaut wird, was jedes Mal eine riesige Party sei, wie Kalkofe resümiert. Deshalb ist auch für kommendes Jahr wieder eine Tour geplant, voraussich­tlich auch mit Halt in der Landeshaup­tstadt.

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