Wer führt die
F - tinnen und Kandidaten ins Rennen. Kristina Dunz und Eva Quadbeck haben die Bewerber gesichtet. Scholz und
Geywitz sind solide, rational und an der Sache orientiert. Mit ihnen wäre die Zeit der „Emotionsbrötchen“(Martin Schulz über Sigmar Gabriel) in der SPD-Spitze vorbei. Sie kennen und schätzen sich aus dem Parteivorstand und aus den Groko-Koalitionsverhandlungen. Die Chancen, dass mit ihnen an der Spitze die Regierung in Berlin hält, sind hoch – auch wenn Geywitz keine Garantie abgeben möchte. Ihre Startposition ist komfortabel: Einer Forsa-Umfrage unter SPD-Mitgliedern zufolge sind 26 Prozent für die beiden als Führungsduo. Damit würden sie die meisten Stimmen auf sich vereinen.vereinen Lauterbach und Scheer sind der Gegenentwurf zu allen Bewerbern, die für einen Verbleib in der Groko stehen. Di ie beiden Sozialdemokraten vom linken Part teiflügel haben glasklar erklärt, dass sie als Parte eichefs das Regierungsbündnis verlassen würden – u nabhängig davon, wie die Halbzeitbilanz ausfällt und d unabhängig davon, was die SPD noch durchbekomm men kann. Sie wollen alles auf die Karte Linksbündnis mi t Grünen und Linken setzen. Laut der Forsa-Umfrage h aben der Gesundheitspolitiker und die Umweltpolitike erin mit ihrer Positionierung gute Chancen, in eine m mögliche Stichwahl um den Parteivorsitz zu komm men. Mattheis und
Hirschel – auch dieses Tandem steht vereint links. Die Vorsitzende des Forums Demokratische Linke
21 in der SPD und dessen Vorstandsmitglied Hirschel sehen den Hauptgrund der SPD-Misere in der Arbeitsmarktpolitik von Alt-SPD-Kanzler Schröder. Sie kündigten an, als Parteivorsitzende mit der Agenda-Politik zu brechen, sich für gemachte Fehler zu entschuldigen und einen grundlegenden politischen Kurswechsel einzuleiten. Hirschel ist noch recht unbekannt, die Bundestagsabgeordnete Mattheis ist bei Groko-Gegnern fest verwurzelt und könnte dem Duo eine Menge Stimmen bringen. Pistorius und
Köpping sind zwei erfahrene und beliebte Landesminister, die mit beiden Beinen auf dem Boden stehen.
Ein Verbleib in der Groko wäre wahrscheinlich, wenn die beiden als Chef-Duo ins Willy-BrandtHaus einzögen. Ihre Bekanntheit ist ausbaufähig. Pistorius hat immer mal wieder als Innenminister mit einer klaren Law-and-Order-Haltung von sich Reden gemacht. Köpping ist über die Grenzen von Sachsen hinaus nicht aufgefallen. Das Duo steht für Realismus, Pragmatismus und Solidität. Sie sind miteinander eine Zweckehe eingegangen. Ob sie tatsächlich ein harmonisches Führungsduoüugsduo wären,äe, bbliebeebe ababzuwarten.uate Maier hatte sich als erster getraut, ohne Kandidatur-Partnerin anzutreten. Seine Schwerpunktthemen sind Sicherheit, Migration, Wirtschaft und Digitalisierung. Die SPD müsse den Menschen erklären, wie der Staat die Menschen schützen könne. Das sei eine wichtige Antwort auf rechte Parteien. Schwan und
Stegner sind ein ungleiches Kandidaten-Paar – sie die intellektuelle und eher konservative Professorin mit herzhaftem Lachen, er der Twitterkönig der SPD-Linken mit griesgrämigem Blick. Gemeinsam decken sie die Bandbreite der Partei vom Arbeiter bis zum Akademiker ab. Sie vertrauen sich und sind keine Fans eines Koalitionsbruches. Eine Hürde: Sie stehen nicht unbedingt für Aufbruch. Schwan hat zweimal erfolglos als Bundespräsidentin kandidiert und Stegner ist bekannt als Nörgler. Bei den Regionalkonferenzen wollen sie zeigen, dass sie mit ihrer Erfahrungg Zukunft ggestalten können. Walter-Borjans und Esken sind als Überraschungspaar kurz vor Ende der Beewerbungsfrist aus der Deckung gekommen. Ihre Kandidatur hängt allerdings davon ab, obb der NRW-Landesverband die Bewerbung untersttützt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, gilt als hoch. Der frühere NRW-Finanzminister mit seinem freuundlich rheinischen Gemüt gehört zu jenen, die stets auff Ausgleich bedacht sind. Bei der Parteijugend hat er Kuultstatus. Die tiefe Zerrissenheit des NRW-Landesverbbandes wird ihn schmerzen und ihn zur Kandidatur mmotiviert haben. Die Bundestagsabgeordnete und Informatikerin Esken ist eine klassische Hinterbänklerin. Wallow ist der älteste Bewerber um den SPD-Vorsitz. Der Autor war zweimal Bundestagsabgeordneter: von 1981 bis 1983 und von 1990 bis 1998. 2001 trat er aus der SPD wegen der Nato-Bombardierung in Serbien aus, kehrte fünf Jahre später aber wieder in die Partei zurück. Er fordert einen Neuanfang der SPD. Kampmann und
Roth waren das erste Duo, das seine Kandidatur bekanntgegeben hat. Ihre Chancen auf Erfolg sind eher gering. Das Bewerberfeld mischen sie dennoch respektabel auf. Der Europa-Staatsminister und die ehemalige NRW-Familienministerin sind eine überraschende Kombination. Neben ihrer Bewerbung haben sie auch ein umfangreiches Papier zur SPD-Reform vorgelegt, wonach die Basis mehr beteiligt und die Führungsstrukturen entschlackt werden sollen. Zudem mahnen sie einen solidarischen Umgang unter den Genossen an. Den praktizieren sie auch selbst imim Wahlkampf Wahlkampf. Lange und
Ahrens harmonieren gut miteinander, sie decken beide das linke Spektrum der SPD und kommunale Belange in Ost und West ab und sind keine Freunde der Groko. Lange war 2018 bundesweit bekannt geworden, als sie gegen Andrea Nahles kandidierte und mit 27,5 Prozent einen Achtungserfolg erzielte. Danach schloss sie sich der von den Linken-Politikern Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht initiierten und weitgehend bedeutungslosen Sammlungsbewegung „Aufstehen“an. Ahrens hatte die SPD 2001 verlassen und war 2017 zurückgekommen. Auf Bundesebene ist er unbekannt. Sie starten von einer Außenseiterposition. Brunner hat wie auch die übrigen Einzelkandidaten keine wirkliche Chance auf den Vorsitz. Der Unternehmer gehört zum konservativen Seeheimer-Flügel der Partei. Seine Kandidatur ist eine Reaktion auf den aus seiner Sicht „deutlichen Überhang der Groko-Gegner und des linken Parteispektrums“.