Politik und Wirtschaft wollen mehr bauen
Das Ziel von OB Thomas Geisel: Jährlich sollen 3000 zusätzliche Wohnungen in Düsseldorf entstehen.
Die „Allianz für mehr Wohnungsbau NRW“, zu der Vertreter aus Politik und der Wohnungswirtschaft gehören, hat am Dienstagabend zu ihrem ersten Regionalgespräch für interessierte Bürger ins Stadtteilzentrum Bilk geladen. „Uns geht es um die Frage, wie wir mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen können“, sagt Ina Scharrenbach, Bauministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. Zwar gäbe es in NRW auch Märkte, wo das Angebot die Nachfrage übersteige, das sei jedoch in Düsseldorf nicht der Fall. Deswegen setzt auch die Ministerin auf eine Verbreiterung des Angebots an Wohnraum in der Landeshauptstadt. Auch für Oberbürgermeister Thomas Geisel ist es wichtig, dass in Düsseldorf künftig wieder ausreichend bezahlbarerWohnraum zurVerfügung steht. „Düsseldorf wächst, und das ist auch gut so“, erklärt Geisel. „Aber ich will keine Stadt, in der sich nur noch Reiche eine Wohnung leisten können.“Der Druck auf den Wohnungsmarkt sei auch deswegen entstanden, weil in den vergangenen Jahren jeweils um die 5000 neue Arbeitsplätze in der Stadt entstanden seien. „Deswegen wollen wir 3000 Wohnungen pro Jahr dem Wohnungsmarkt in Düsseldorf zuführen“, so der Oberbürgermeister weiter. Angebot und Nachfrage seien im Moment nicht im Einklang. Auf die Frage einer Bürgerin, ob mehr Einwohner nicht auch mehr Verkehr in die Stadt bringen würden, antwortete Geisel, dass Menschen, die in der Stadt wohnen, eher Anreize haben, auf das Auto zu verzichten als Pendler, die oftmals auf das Auto angewiesen seien.„DasWohnungsangebot in Düsseldorf kann wachsen und es muss wachsen“, so Geisel weiter. „Denn sonst bekommen wir das Mietpreisproblem nicht in den Griff.“
DerVorstand des Eigentümerverbandes Haus & Grund Düsseldorf, JohannWerner Fliescher, wehrt sich gegen die Kritik, Hauseigentümer würden die Mieten nach oben treiben. „Seit 2011 sind die Mieten in Düsseldorf im Schnitt um 10,71 Prozent gestiegen“, so Fliescher. Das sei sogar noch leicht unter der Inflationsrate. „Außerdem kostet es Geld, wenn wir bauen, und die Baukosten steigen auch.“Insofern plädiert er dafür, mehr Dachgeschosse inWohnungen umzuwandeln.„Dieser Umbau geht schnell und er verbraucht keine Fläche.“Problematisch sieht Geisel, dass in den vergangenen Jahren gut 10.000 Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen sind. Dieser Trend müsse sich umkehren.