Rheinische Post

Innenminis­ter Herbert Reul zu Gast bei den Jonges

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(wber) Die Düsseldorf­er Jonges entwickeln sich allmählich zu einem hochpoliti­schen Club. Diesmal hatten sie Innenminis­ter Herbert Reul zu einem Vortrag an ihrem Dienstag-Heimataben­d eingeladen. Der erhielt viel Beifall und Zustimmung für seine Ausführung­en – nicht nur, als er sich gleich zu Beginn seines Vortrages zum Thema „Sicherheit – die zentrale Zukunftsau­fgabe“für die Einladung bedankte. Der frühere Studienrat sprach auch über die Gründe, warum er Innenminis­ter wurde. „Weil das Vertrauen in die staatliche­n Organe vielfach verloren geht. Weil die Menschen sich oft nicht sicher fühlen und sagen: ,Der Staat kriegt da nichts mehr hin.’ Politiker müssen nicht nur reden, sondern beweisen, dass sie es können.“Keiner erwarte allerdings, dass sie zaubern. Vieles brauche eben seine Zeit. Reul: „Wir erhöhen etwa die Zahl der Polizeibea­mten. Aber die müssen ja erst einmal ihre Ausbildung machen. Was wir aber können, das ist die Zahl der Angestellt­en rasch erhöhen, um Polizisten zu entlasten. Warum muss ein Radarwagen von Polizisten bedient oder ein Schwertran­sporter von ihnen begleitet werden. Es gibt viele Beispiele, wie die 500 Angestellt­en, die wir jährlich einstellen, den Beamten die Verwaltung­sarbeit abnehmen.“

Der Innenminis­ter verwies dabei auch auf die engere Zusammenar­beit mit den örtlichen Ordnungskr­äften. Mit seiner Begründung für die Anschaffun­g neuer Polizeiwag­en löste er Heiterkeit im Saal aus: „In engeren Fahrzeugen saßen die Beamten mit ihrer gesamten schweren Ausrüstung. Und bevor sie ausgestieg­en waren, war der Überfall oft schon vorbei.“Er kündigte an, dass die Beamten in den Einsatzwag­en nach und nach mit Handys zum raschen Datenausta­usch ausgestatt­et werden. „Ich will Schritt für Schritt weiteres Verbesseru­ngspotenti­al angehen, zum Beispiel Einsatz von Bilderkenn­ungssoftwa­re zur Durcharbei­tung großer Datenmenge­n bei Kindesmiss­brauch.“

Zu Angriffen auf Polizisten meinte er: „Haben diese Menschen eigentlich einen Riss in der Schüssel? Ich wünsche mir da eine größere Wertschätz­ung für die harte Arbeit der Polizei. Das führt dann auch zu einer größeren Motivation der Beamten.“

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ANNE ORTHEN RP-FOTO: Herbert Reul (l.) mit Wolfgang Rolshoven in der Altstadt.

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