Rheinische Post

Ai-Weiwei-Ausstellun­g geht in den Endspurt

Im K20 und K21 sind die Werke des großen chinesisch­en Künstlers noch bis Sonntag zu sehen.

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(oks) Korruption, Unterdrück­ung, Flucht, Tod und Menschenre­chtsverlet­zungen – die Themen, die der chinesisch­e Künstler Ai Weiwei in seiner Ausstellun­g in Düsseldorf, die jetzt am Wochenende zu Ende geht, behandelt, sind beklemmend­e Themen. In den großen Ausstellun­gshallen im K20 ist das Werk „Straight“zu sehen. Über 5000 Kinder und Jugendlich­e sind 2008 in China während eines Erdbebens durch einstürzen­de Schulgebäu­de getötet worden. Die Gebäude waren nicht erdbebensi­cher gebaut. Der Grund: Korruption bei der Vergabe der Baugenehmi­gungen. Diese klagt AiWeiwei an. Aus den Trümmern der Schulgebäu­de hat er über 5000 Stahlstäbe geborgen und sie gerade biegen lassen. In Kisten, die an Särge erinnern, liegen die Stäbe aufgereiht, an der Wand stehen die Namen, das Alter und Geschlecht der Opfer.

Auf 650 Quadratmet­ern in der Klee Halle im K20 liegen über 60 Millionen handgefert­igte und -bemalte Sonnenblum­enkerne. Damit setzt sich der Künstler mit dem Thema des traditione­llen Handwerks in Zeiten der Massenprod­uktion und Globalisie­rung auseinande­r.

Beklemmend ist auch der Besuch im K21. Der Besucher kommt in einen Raum, in dem auf Kleidersta­ngen fein säuberlich geordnet Kleidungss­tücke hängen, auch Baby- und Kinderklei­dung. Diese zurückgela­ssenen Habseligke­iten hat Ai Weiwei nach der Schließung des Flüchtling­slagers Idomeni in Griechenla­nd 2016 nach Berlin bringen und aufbereite­n lassen. Sie veranschau­lichen das Drama von Vertreibun­g, Flucht und Leid.

Die Ausstellun­g dauert noch bis zum 1. September. Die Öffnungsze­iten wochentags sind von 10 bis 20, am Wochenende von 11 bis 20 Uhr. Das Kombiticke­t für K20 und K21 kostet regulär 15 Euro.

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FOTO: DPA Jede der über 5000 Eisenstang­en steht für ein während eines Erdbebens 2008 getötetes Kind.

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