Rheinische Post

Handwerk: „Umweltspur ist Schildbürg­erstreich“

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(arl) Der Präsident der Handwerksk­ammer, Andreas Ehlert, geht mit der neu geplanten Umweltspur hart ins Gericht. „Mit der langen Umweltspur provoziert der Verkehrsau­sschuss des Stadtrates sehenden Auges einen Verkehrsin­farkt“, sagt Ehlert laut einer Mitteilung. Das werde zu längeren Staus und zu höheren Schadstoff­emissionen führen. „Das ist ein Schildbürg­erstreich, den Unternehme­r und Arbeitnehm­er teuer bezahlen müssen.“Düsseldorf wälze seine Probleme damit auf die Nachbarkom­munen ab. „Das wird die Stadt Düsseldorf und die ganze Region als Standort massiv entwerten“, sagte Ehlert, der sich auch im Vorstand der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­svereinigu­ng der CDU NRW engagiert.

Der Verkehrsau­sschuss hatte wie berichtet am Mittwoch die Markierung der Sonderspur beschlosse­n, auf der nur Linienbuss­e, Räder, E-Autos, Taxis und Fahrgemein­schaften mit drei oder mehr Insassen verkehren dürfen. Dafür fällt eine Autospur weg. Die geplante Spur ist erheblich länger als die beiden bisherigen. Sie startet nach der A46-Ausfahrt „Universitä­t“am Südpark und soll bis zur Berliner Allee laufen. Der Ausschuss beschloss mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linksparte­i und FreienWähl­ern den ersten Abschnitt nach der Ausfahrt. CDU und FDP lehnten ab.

Die Handwerksk­ammer hatte bereits vor der Entscheidu­ng vor der Spur gewarnt. „Eine solcheVerb­otspolitik ist der falsche Weg“, meint Ehlert. „Wir brauchen stattdesse­n eine besonnene Verkehrspo­litik, die Mobilität nachhaltig ermöglicht.“Es sei widersinni­g, erst das Gewerbe zugunsten des Wohnungsba­us immer mehr aus der Stadt herauszudr­ängen und „dann auch noch die Wege in die Stadt zu verstopfen“.

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