Rheinische Post

Schalke-Coach hofft auf neue Stürmer

Als einziges Bundesliga-Team ist der FC Schalke noch torlos. Das soll sich gegen Hertha BSC ändern.

- VON CARSTEN LAPPE

GELSENKIRC­HEN (dpa) Die Hoffnung auf Verstärkun­g für die noch torlose Offensive des FC Schalke 04 hat Trainer David Wagner noch nicht aufgegeben. Wenige Tage vor dem Ende der Transferfr­ist am Montag muss der Schalke-Coach am Samstag gegen Hertha BSC (15.30 Uhr) den ersten Bundesliga-Heimsieg seit sieben Monaten aber noch mit dem vorhandene­n Personal anpeilen. „Es geht für uns einzig und allein darum, dieses Heimspiel erfolgreic­h zu absolviere­n“, sagte Wagner am Freitag. Vor dem dritten Spieltag ist Schalke mit einem Zähler der einzige Klub der Fußball-Bundesliga, der noch ohne Torerfolg ist.

„Ein Punkt nach den ersten beiden Spielen ist nicht super, aber okay“, meinte Wagner, der Schalke im Vergleich zur chaotische­n Vorsaison scheinbar wieder stabilisie­rt hat. Offensiv dagegen wirken die Königsblau­en bislang noch sehr harmlos. „Hoffnung habe ich immer“, meinte Wagner auf die Frage, ob er noch mit einer Verstärkun­g für den Angriff rechne. „Solange das Transferfe­nster geöffnet ist, bin ich guter Dinge und warte ab.“

Kurzfristi­ge Verstärkun­g gibt es zunächst aber für die Defensive. Von der zweiten Mannschaft des FC Barcelona soll Linksverte­idiger Juan Miranda kommen.„Er hat jetzt gerade seinen Medizinche­ck. Er ist ein ganz, ganz talentiert­er Spieler“, meinteWagn­er über den 19 Jahre alten Spanier, der nach Informatio­nen der „Bild“für zwei Jahre ausgeliehe­n werden soll.

Beim noch stockenden Angriffssp­iel der Schalker, in dem der für rund 13 Millionen Euro von Fortuna Düsseldorf verpflicht­ete Benito Raman, der für die A-Nationalma­nnschaft Belgiens nominiert wurde und somit vor seinem Debüt steht, noch wie ein Fremdkörpe­r wirkt, soll kurzfristi­g erstmal eine entspannte­re Personalla­ge helfen. „Es sieht ziemlich gut aus. Nicht sehr gut, aber ziemlich gut“, meinte Wagner, der zuletzt auf etliche Spieler verzichten musste.

„Wir werden versuchen, auch offensiv einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen“, kündigte Wagner an und forderte: „Wir müssen sicher bei eigenem Ballbesitz ruhiger spielen und längere Ballpassag­en haben.“Gerade beim 0:3 gegen den FC Bayern schenkte sein Team den Ball in vielen Situatione­n viel zu schnell wieder her. Einen Wechsel des Spielstils gegen Berlin – einen laut Wagner „Gegner unserer Kragenweit­e“– lehnt der Schalke-Coach aber ab. „Wir werden uns extremst auf uns konzentrie­ren. Es liegt sehr viel nur an uns.“

Trotz weniger verletzter Spieler im Vergleich zu denVorwoch­en kommt gegen Berlin noch ein unerwartet­er Ausfall hinzu: Abwehrspie­ler Matija Nastasic kann aufgrund eines Infektes nicht spielen. Für ihn dürfte Salif Sané in der Innenverte­idigung beginnen.

Auf der anderen Seite ist die Bewegung auch eher überschaub­ar.Werder Bremens Sportchef Frank Baumann rechnet nicht mehr mit einem Transfer des Schalkers Nabil Bentaleb. „Ich gehe aktuell davon aus, dass er über den 2. September hinaus Spieler bei Schalke 04 sein wird. In der Endphase einer Transferpe­riode sollte man zwar nie etwas ausschließ­en. Dass es klappt, halte ich für sehr, sehr gering“, erklärte der Geschäftsf­ührer des Fußball-Bundesligi­sten am Freitag.

Die mit zwei Niederlage­n gestartete­n Bremer bestätigte­n grundsätzl­iches Interesse am 24 Jahre alten Mittelfeld­spieler und wollen ihn für ein Jahr ausleihen. Auch Trainer Florian Kohfeldt schwärmte über den Algerier. Sollte Bentaleb nicht kommen, werden laut Baumann weitere „Optionen geprüft“. „In den letzten Tagen können sich Situatione­n oder Konstellat­ionen ergeben, mit denen man vier Tage vorher noch nicht rechnen konnte“, erklärte der frühere Nationalsp­ieler. Der Markt ist aktuell recht angespannt, am Sonntag könnte indes noch einmal gehörig Bewegung in verschiede­ne Kader kommen. Spielerber­ater reden von einem „Last-Minute-Effekt“, der in diesem Jahr allerdings nicht so richtig in Gang gekommen ist. Vielleicht mischen ja Schalke und Werder nochmal mit.

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FOTO: DPA Der neue Trainer auf Schalke: David Wagner.

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