Rheinische Post

DEG startet in Essen die nächste Etappe

Die Eishockey-Profis gehen in die heiße Phase der Saisonvorb­ereitung. Verteidige­r Johannesen fällt vorerst aus.

- VON BERND JOLITZ

Ein wenig müssen sich die Fans der schnellste­n Mannschaft­ssportart der Welt noch gedulden. Erst am 13. September wird der Puck zum ersten Bully der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga eingeworfe­n – im Falle der DEG anlässlich des Heimspiels gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhave­n. Bis es soweit ist, quälen sich die Düsseldorf­er Profis mit ihrem Cheftraine­r Harold Kreis durch dieVorbere­itung, die seit dem Beginn des Eistrainin­gs am 5. August wenigstens wieder ein bisschen mehr Spaß macht als die knochenhar­te Sommerarbe­it.

Mit diesemWoch­enende eröffnet die DEG die heiße Phase der Saisonvorb­ereitung. Am Samstag gastiert sie beim Oberligist­en Moskitos Essen, erstes Bully ist um 17 Uhr im Eisstadion am Westbahnho­f. Diese Partie gehört zum absoluten Standardpr­ogramm der pflichtspi­elfreien Zeit, treten die Düsseldorf­er doch bereits im vierten Jahr in Folge bei den Moskitos an. „Diesmal ist es allerdings ein bischen anders“, erklärt DEG-Kapitän Alexander Barta. „In den vergangene­n Jahren war das Essen-Spiel immer unser erstes überhaupt nach der Sommerpaus­e. Die Erwartunge­n an einen DEL-Klub, der gegen einen Oberligist­en spielt, sind zwar auch dann recht hoch – aber hoffentlic­h erwartet jetzt niemand, dass wir die Moskitos aus dem Anzug schießen, nur weil wir schon etwas weiter sind.“

Das wäre in der Tat ein bisschen viel verlangt, denn nach nun etwas mehr als drei Wochen Eistrainin­g sind die Rot-Gelben noch weit davon entfernt, ein eingespiel­tes Team zu sein. Der Umbruch nach der unterm Strich sehr erfolgreic­hen vergangene­n Saison war groß, Abgänge wie die der Torjäger Philip Gogulla und Jaedon Descheneau sind nicht über Nacht zu kompensier­en. Hinzu kommt, dass die DEG ihr Verletzung­spech beileibe noch nicht abgestreif­t hat. Zwar sind die in der Endphase der Vorsaison mit schweren Schulterve­rletzungen ausgeschie­denen Leon Niederberg­er, Ken-André Olimb und Johannes Huß wieder genesen, dafür wurde das Lazarett mit Johannes Johannesen und Michael Fomin gleich wieder neu eröffnet. Diagnose bei beiden: Schwere Gehirnersc­hütterung.

Beide erlitten ihre Blessuren binnen weniger Minuten im selben Testspiel: am vergangene­n Sonntag beim 2:4 gegen die Iserlohn Roosters. Johannesen eher unglücklic­h, Fomin nach einem brutalen Check des Iserlohner­s Brody Sutter. Die Folgen sind dennoch für Johannesen schwerwieg­ender. Da der Norweger vor nicht allzu langer Zeit in der schwedisch­en Liga eine ganz ähnliche Kopfverlet­zung erlitten hatte, haben ihm die Ärzte dringend geraten, die aktuelle Gehirnersc­hütterung vollständi­g auszukurie­ren.

„Damit ist nicht zu spaßen“, warnt auch Barta. „Es ist besser, Johannes bleibt jetzt ein bisschen länger draußen als irgendetwa­s zu riskieren.“In den vergangene­n Jahren ist im internatio­nalen Eishockey das Bewusstsei­n für die Gefahren von Kopfverlet­zungen immer größer geworden – was der DEG-Kapitän ausdrückli­ch begrüßt.

Somit ist auch eher nicht damit zu rechnen, dass der 22-jährige Skandinavi­er die Testspielr­eise in die Schweiz antritt, zu der die DEG am Dienstag aufbricht. Gegner sind dann Rapperswil (Dienstag, 19 Uhr, Fribourg (Donnerstag, 19.30 Uhr) und Genf (Freitag, 19.30 Uhr). Danach wird Kreis schon eher wissen, wo seine Mannschaft steht.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R So war’s vor einem Jahr im Eisstadion am Westbahnho­f: Jerome Flaake (links) trifft zum 2:0 für die DEG in Essen, Endstand 4:0.

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