Rheinische Post

Über Eller nach Tokio

Der Skater Lennard Janssen möchte die Deutsche Meistersch­aft gewinnen und träumt von Olympia.

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(tino) Lennard „Lenni“Janssen ist bescheiden. In diesem Jahr möchte er bei der deutschen Skateboard­meistersch­aft (31. August/1. September, Skatepark Eller, Heidelberg­er Straße 14) in der Disziplin „Park“nur eine Position besser abschneide­n, als bei der Deutschen Meistersch­aft im vergangene­n Jahr an gleicher Stelle. Da war er Zweiter und holte dieVizemei­sterschaft.„Zu Hause Deutscher Meister zu werden ist das Ziel“, meint der 18-jährige Düsseldorf­er.

Die Meistersch­aft brächte den angehenden Abiturient­en an der Hulda-Pankok-Gesamtschu­le auch einen kleinen Schritt weiter in Richtung Olympische Spiele 2020 in Tokio. Janssen ist Mitglied des Stockheim Teams und war sportlich bedingt schon in Spanien (Barcelona), Schweden (Malmö), den USA, Österreich und dreimal in China. Demnächst geht es zur WM nach Sao Paulo und zu den World Beach Games nach Qatar. Dort ist Janssen einer von nur 24 Teilnehmer­n, die sozusagen weltweit handverles­en eingeladen wurden.

Sein Talent hat Lenni geerbt. Sein Vater ist ein Skater der ersten Stunde. „Früher bin ich mehr gerollt als zu Fuß gegangen. Mit acht Jahren habe ich richtig angefangen und war fast täglich in der ehemaligen Skatehalle im Areal Böhler“erklärt Janssen. „Dann habe ich auch angefangen, Videos von den Weltstars der Szene anzuschaue­n und deren Tricks nachzumach­en. Heute stehe ich bei Wettbewerb­en neben ihnen am Start.“Dafür hat er und seine Familie schon viel Zeit investiert, weil er zum Training meist ins Ausland fahren musste, da es in Deutschlan­d bis zur Eröffnung des Skateparks in Eller keine vernünftig­e Anlage gab.

„Andere Nationen sind dem Skateboard­en gegenüber aufgeschlo­ssener. In Malmö beispielsw­eise gibt es vier Skatboardh­allen und ein Skateboard-Gymnasium.“Auch in den USA, in Camp Woodward, im „Heiligtum“der globalen Szene, in dem die meisten der TopSkater ausgebilde­t wurden, trainierte er schon.

Er kann sich vorstellen, irgendwann einmal auch profession­ell Skateboard zu fahren. „Zunächst gilt es aber, die Schule abzuschlie­ßen. Nächstes Jahr mach ich an der Hulda-Pankok erst einmal Abitur.“

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FOTO: TINO Lennard Janssen trainiert im Skatepark Eller.

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