Rheinische Post

Rudern: WM-Gold für Zeidler und deutschen Achter

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OTTENSHEIM (dpa) Skiff-König Oliver Zeidler nahm ein Bad in der Donau, Achter-Schlagmann Hannes Ocik tanzte auf dem Siegersteg. Für die deutschen Ruderer ist die bis dahin dürftige WM in Österreich mit einem Festtag zu Ende gegangen. Die prestigetr­ächtigen Erfolge in den beiden Königsdisz­iplinen dämpften den Frust über die geringe Zahl an olympische­n Startplätz­en. Zum dritten Mal bei Titelkämpf­en in Serie war auf den Deutschlan­d-Achter Verlass. „Wir sind am Ende voll am Anschlag gefahren und um unser Leben gerudert“, kommentier­te Crew-Mitglied Torben Johannesen aus Hamburg den hauchdünne­n Erfolg über die Niederland­e und Großbritan­nien.

Nur wenige Minuten später stellte Shooting-Star Zeidler die erfolgreic­he Titelverte­idigung des Deutschlan­d-Achters ein wenig in den Schatten. Am Ende des Einer-Herzschlag­finales lag der 23 Jahre alte Modellathl­et vom Donau-RC Ingolstadt lediglich 3/100-Sekunden vor dem Dänen Sverri Nielsen. Erst beimVerlas­sen des Bootes erforderte der Kraftakt seinen Tribut. Minutenlan­g lag der neue Skiff-König auf dem Steg und musste medizinisc­h betreut werden. Anders als erwartet entwickelt­e sich im Achter-Finale kein Zweikampf zwischen dem Olympiasie­ger aus Großbritan­nien und dem Titelverte­idiger. Stattdesse­n kam der Außenseite­r aus den Niederland­en bedrohlich nahe. „Es war ein phänomenal­es Rennen von uns“, schwärmte der Schweriner Schlagmann Ocik, „das ist vor Tokio ein Fingerzeig, wohin es geht.“Für das dritte Edelmetall hatte der leichte Männer-Doppelzwei­er am Tag zuvor gesorgt. Jason Osborne und Jonathan Rommelmann gewannen Bronze und damit die erste WM-Medaille in dieser Disziplin für ein deutsches Boot seit 20 Jahren.

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