Rheinische Post

Düsseldorf­er feiern Freiheit, Frieden und Menschenre­chte

Ein Bündnis aus über 50 Organisati­onen hat zum Antikriegs­tag in den Ehrenhof geladen, um Rassismus und Nationalis­mus eine klare Absage zu erteilen.

- VON STEFAN OSORIO-KÖNIG

Das Düsseldorf­er Fest für Frieden, Freiheit und Demokratie hat am Sonntag viele Besucher angezogen. Mehr als 50 Organisati­onen, von Wohlfahrts­verbänden über Parteien, Gewerkscha­ften und Kirchen, waren auf dem Fest im Ehrenhof vertreten.„Vor dem Hintergrun­d der Herausford­erungen für die Demokratie ist es wichtig, ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellscha­ft zu setzen“, erklärte Sigrid Wolf, Sprecherin des Düsseldorf­er Appells, einem Bündnis gegen Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit. „Heute, 80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriege­s, sind in wir der Pflicht darauf hinzuweise­n, wohin das Wiedererst­arken von Nationalis­mus führen kann.“Demokratie und Freiheit müssten verteidigt werden. „Wir leben in einer Welt, wo 70 Millionen Menschen auf der Flucht vor Hunger, Naturkatas­trophen und Krieg sind“, so Wolf weiter. Und diese Probleme ließen sich nicht mit mehr, sondern nur mit wenigerWaf­fen lösen. Düsseldorf sei eine bunte und weltoffene Stadt.

Das ist auch für Hildegard Düsing-Krems, Vorsitzend­e des Vereins „Flüchtling­e willkommen in Düsseldorf“, wichtig. „Wir möchten Brücken zwischen den Menschen bauen“, so Düsing-Krems. „Und dafür brauchen wir auch soziale Sicherheit, Frieden und Demokratie.“So sieht das auch Karin Diane Jungjohann von dem Verein „Hilfe bei der sprachlich­en Integratio­n“, (Hispi). „Menschen, die in unser Land kommen, geben auch uns sehr viel“, so Jungjohann. „Im Hispi unterricht­en wir Menschen aus 70 verschiede­nen Ländern, in vielen davon sind Diktatoren an der Macht. Und bei uns erfahren die Schüler dann auch, wie Demokratie geht.“Ein Zeichen für Demokratie und Menschenre­chte will auch Melanie Wohlgemuth, Leiterin von Puls, dem Jugendzent­rum für junge Lesben, Schwule, bi-, und transsexue­lle Menschen setzen. „Denn das Recht auf die sexuelle Selbstbest­immung ist ein Menschenre­cht“, so Wohlgemuth. „Deswegen darf niemand wegen seiner sexuellen Orientieru­ng oder Identität diskrimini­ert werden.“Verbrechen gegen die Menschlich­keit nicht zu vergessen, dafür engagiert sich Matthias Richter von der jüdischen Gemeinde. „In der Ukraine gab es den Holocaust durch Erschießen“, erklärt Richter. „So wurden 1941 an nur zwei Tagen 33.000 Juden erschossen. Dafür haben wir das Projekt ‚Erinnern lernen’ ins Leben gerufen.“Erinnerung und Antisemiti­smus seien immer miteinande­r verbunden und das Engagement für Demokratie und Freiheit so wichtig wie eh und je.

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RP-FOTO: STEFAN OSORIO-KÖNIG Der Verein „Flüchtling­e willkommen in Düsseldorf“macht sich für Solidaritä­t mit geflüchtet­en Menschen stark.

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