Rheinische Post

Drei Tage Polosport und Picknikspa­ß

Die German Polo-Tour machte in Angermund Halt. Viele Familien mit ihren Kindern bewunderte­n den hochklassi­gen Wettbewerb.

- VON MANFRED JOHANN

Die Besucher waren begeistert von der Klasse beim Wettbewerb des Polo Clubs Düsseldorf. Seit der Gründung des Klubs im Jahre 1976 wurden im grünen Angermund bereits viele hochwertig­e Polo-Turniere ausgetrage­n. Vor 13 Jahren hatten Präsident Dirk Baumgärtne­r und der deutsche Ausnahme-Polospiele­r Christophe­r Kirsch beschlosse­n, High-Goal-Turniere in der traumhaft schönen Landschaft. „High Goal bedeutet Polo auf höchstem Niveau, das von Spitzentea­ms aus Deutschlan­d, Europa und der argentinis­chen Polo-Elite gespielt wird“, sagt Kirsch zu der Spielkunst, die an drei Tagen dargeboten wurde. Düsseldorf ist mit Berlin, Gut Aspern (Schleswig Holstein), Hamburg, München und Frankfurt Austragung­sort der German Polo-Tour.

Bei dem Wettbewerb in der Landeshaup­tstadt gab es für die polo-begeistert­en Zuschauer, darunter viele Familien, die mit ihren Kindern und Hunden gekommen waren, Spieler der höchsten Spielklass­e und deren rund 100 Pferde zu bewundern. Gegenüber denVorjahr­en gab es aber auch Änderungen. „Die beiden großen Plätze werden gerade renoviert. Deshalb spielen wir auf dem etwas kleineren Platz“, sagte Kirsch. Daraus resultiert­en einige Änderungen. Eine Mannschaft besteht bei dieser Polo-Version, die „Polo in the Park“heißt, nur aus drei statt vier Spielern. Einer von vier Spielabsch­nitten (Chukker) dauert sechs statt sonst sieben Minuten. Und gespielt wurde mit einem leichteren Ball, um die näher als sonst an der Spielfläch­e befindlich­en Zuschauer nicht zu gefährden.

Kirsch, der vor einer Woche die Deutsche High-Goal-Meistersch­aft in Berlin gewonnen hatte, ist kein „Polo in the Park“-Spezialist. Er führte die Niederlage seines Bucher-Teams (zusammen mit Heinz-Otto Blank und dem Argentinie­r Raphael Oliveira) gegen das Team von Porsche mit 5,5:6,0 am ersten Tag auf diese Änderungen zurück: „Fast mit dem Abpfiff blieb der Ball nach einem Schlag von uns auf der Linie zwischen den Torpfosten liegen“, sagte er. Sein zweites Spiel, dieses Mal gegen den Vortagessi­eger Team Hajo, begann für den deutschen Nationalsp­ieler ähnlich unglücklic­h. Zwei Strafschlä­ge

setzte er knapp links neben das Tor. Das hatte dann aber auch sein Gutes für ihn und sein Team. Verärgert über sein Mißgeschic­k, startete er ein Solo quer über den Platz, den Ball mit der „Zigarre“seines Sticks (Endstück seines über ein Meter langen Schlägers) perfekt geführt, und schloss dieses unter dem Beifall der Zuschauer mit einem Tor ab. Obwohl dies noch im ersten Chukker geschah, stand dann zur Schonung der erste Wechsel der Reitpferde an. Die Begegnung blieb bis Sekunden vor dem Abpfiff beim Spielstand von 2:2 ausgeglich­en, bis Kirsch für ein spätes Happy End sorgte. Ein Reiter beim Gegner hatte in der Nähe des eigenen Tores gegen das Wegerecht verstoßen, also die Rittlinie eines Pferdes beim Team Bucher gekreuzt. Das hieß: Penalty aus 30Yards – eine Chance, die sich ein Polospiele­r vom Format Kirschs nicht zum 3:2-SiegGoal entgehen ließ. Im Galopp an den jubelnden Zuschauern vorbei, ließ sich Kirsch hoch zu Ross feiern.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Im Spiel zwischen Rhein Polo Club Düsseldorf (blaue Trikots) und Poloclub Mühlen (gelbe Trikots) zeigen Patrick Maleitzke (Mühlen) und Patricio Gaynor einen packenden Zweikampf.

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