Woelki: Krieg zerstört auch Bildungschancen der Jugend
KÖLN Verbesserungswürdig ist sicherlich manches in diesem Land – und ganz besonders seine Bildungslandschaft. Die nahm jetzt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in den Blick. Für den oftmals schlechten Zustand vieler Schulbauten ist nach seinen Worten die Langzeit-defekte Schultoilette inzwischen zum Synonym geworden. Auch der Lehrermangel vielerorts werde für viele junge Menschen zum Handikap für den weiteren Lebens- und Bildungswegs. „Lohnt sich überhaupt der Aufwand“, fragte der Kölner Erzbischof. Natürlich war das eine auch augenscheinlich rhetorische Frage angesichts des Ortes seiner Rede: die architektonisch imposante Eingangshalle des Erzbischöflichen Berufskollegs in Köln. Knapp 1200 Schüler werden dort für Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen ausgebildet, ein Zentrum, das vor drei Jahren aus vier Schulen zusammengewachsen ist. Und in Vorbereitung ist ein Bildungscampus in erzbischöflicher Trägerschaft, der im kommenden Jahr mit einer Grundschule beginnt und auf dem später als vernetzte Schule viele Schul- und Berufsabschlüsse möglich werden sollen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten.
„Wir lassen uns als Erzbistum Bildung und hochwertige Gebäude etwas kosten“, so Woelki. Auch vor dem Hintergrund, Flüchtlingen neue Chancen geben zu können. Dazu gehört auch das auf drei Jahre angelegte Bistumsprojekt „SinA“mit fünf Arbeitslosentreffs für Geflüchtete.„Vielen jungen Menschen ist wegen Krieg und Zerstörung auch der Weg zur Bildung zerstört.“Insgesamt hat das Erzbistum Köln zwischen 2014 und 2018 37,8 Millionen Euro für die Aktion Neue Nachbarn und die Flüchtlingshilfe eingesetzt.