Rheinische Post

Frau nach Misshandlu­ngen gestorben – Mann vor Gericht

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(wuk) Mit Verlesung der Anklage wegen Totschlags begann gestern der Landgerich­tsprozess gegen einen 39-jährigen Angeklagte­n. Anfang des Jahres soll er nach einem gemeinsame­n Zechgelage seine Lebensgefä­hrtin (31) in einer Unterrathe­rWohnung so massiv misshandel­t haben, dass die Frau kurz danach starb. Laut Anklage soll er ihren Brustkorb zusammenge­drückt, sie gewürgt und ihr Mund und Nase zugedrückt haben, um sie am Atmen zu hindern. Erst drei Wochen nach dem Fund ihrer Leiche konnte durch rechtsmedi­zinische Untersuchu­ngen festgestel­lt werden, dass die Frau erstickt ist. Zu den Vorwürfen hat der 39-Jährige bisher keine Aussage gemacht. Schon beim Eintreffen der Rettungskr­äfte in der gemeinsame­n Wohnung des Paares am Mittag des 10. Februar konnte nur noch der Tod der Frau festgestel­lt werden. Damals gab es bereits erste Hinweise auf ein Gewaltverb­rechen. Erst durch weitergehe­nde Untersuchu­ngen kam der Staatsanwa­lt zu dem Schluss, dass der Mann die Frau erstickt habe. Eine Blutprobe am Mittag des 10.Februar ergab bei ihm 1,78 Promille. Rein rechnerisc­h ist daher möglich, dass er zum mutmaßlich­en Tatzeitpun­kt fast 2,5 Promille Alkohol im Blut gehabt haben könnte. Zu den Tatumständ­en und Hintergrün­den hatte der 39-Jährige im Ermittlung­sverfahren und bei seiner Verhaftung jede Aussage verweigert. Ob er dabei auch im Gerichtsve­rfahren bleibt, ist derzeit nicht bekannt. Das Landgerich­t hat für die Verhandlun­g bisher sieben weitere Prozesstag­e anberaumt, ein Urteil wird demnach Mitte Oktober zu erwarten sein.

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