Ungarn-Tage vor dem Rathaus
Auf dem Marktplatz können Besucher ab heute traditionelle Speisen probieren, aber auch Handwerkskunst erleben und Folklore-Musik hören.
Keiner muss 1000 Kilometer weit fahren, um einen „Langosch“(salziges Fettgebäck) oder ungarisches Gulasch zu essen und Pálinka (Obstler) zu trinken, um im„Hundorf“die Kultur, Gastronomie und Tradition Ungarns kennenzulernen. „Hundorf“ist ein Wortspiel: Das englische Wort für Ungarn ist „Hungary“, von dem die erste Silbe wohl mit „Düsseldorf“gemischt wurde.
Balázs Szegner, Generalkonsul von Ungarn, lädt vier Tage lang, von Donnerstag bis Sonntag, zu den Ungarn-Tagen auf den Marktplatz vor dem Rathaus ein. Auf 2500 Quadratmetern und an 33 Ständen wird es ein Schaufenster mit landestypischen Spezialitäten geben. An den Marktständen präsentieren die Aussteller, „was unser Land kulinarisch und kulturell zu bieten hat“, sagt der
aus Budapest stammende Generalkonsul.
Klein-Ungarn bietet ein ab Donnerstag bis Sonntag ein vielfältiges Programm aus traditioneller Musik, klassisch ungarischem Tanz sowie Ausstellern, die eine Vielzahl an ungarischen Produkten anbieten – und das nicht nur für die 20.000 ungarischen Staatsbürger in Nordrhein-Westfalen, sondern für jedermann, der mehr über die Tradition des Landes und über die jüngste Geschichte der deutsch-ungarischen Beziehungen, zum Beispiel die Grenzöffnung 1989 erfahren möchte.
Im Zelt der Hungarika warten nicht nur Gulasch und Paprika, sondern dort kann man sehen, was sonst noch typisch ungarisch ist. So ist der Vitéz Kürtös im ganzen Land bekannt und die einzige bekannte Sekler Cake Marke (kürt skalács) in Ungarn. Der Vitéz Kürtös ist einer der Pioniere, der die traditionelle Art, diesen Kuchen zu backen, wiederbelebt hat, mit dem Ziel, ihn in der ganzen Welt bekannt zu machen. Irgendwann soll der Sekler Cake eine ebensolche landestypische Spezialität sein wie die Pizza in Italien oder das Croissant in Frankreich.
Im Kinderzelt können die Kleinen Stroh flechten, Jonglieren lernen, filzen und basteln oder ungarische Volkslieder lernen. So zeigt etwa die Familie Fazekas, wie sie aus Ton ein Kunsthandwerk formen können. Töpfermeister Lajos Fazekas, das älteste noch lebende Mitglied einer 300 Jahre alten Familientradition, reist eigens an. Traditionell ungarisch ist auch die Blaufärberei für verzierte Textilien.
Auf der Bühne treten an allen Tagen zahlreiche Bands, Musikgruppen und Artisten auf, darunter Feuer-Jongleure. Mit dabei ist unter anderem die Sängerin Bea Palya. Ihre frühe Karriere war geprägt von ungarischen Volksliedern, die mit bulgarischer und Musik der Sinti und Roma vermischt waren. Bei ihrem Konzert werden ungarische Folklore genauso zu hören sein wie Jazz und orientalische Melodien. Die Karaván Família ist eine Familienband, die Musik der Roma mit drei verschiedenen Musikstilen kombiniert.
Ungarn wird beim Düsseldorfer Fest auch als innovatives und sportliches Land präsentiert – etwa mit dem TeqVoly. Das ist eine neue Sportart, die auf der ungarischen Sportinnovation Teqball basiert. Anders als beim Pendant, das mit einem Fußball gespielt wird, ist TeqVoly eine Mischung aus Volleyball und Teqball und wird auf einem Teqball-Tisch gespielt.
Vorgestellt wird auch Stringbike, eine ungarische Innovation: Das Rad kommt ohne Kette aus. Der Antrieb erfolgt über zwei Seile, die abwechselnd von einer Trommel am Hinterrad abgerollt werden. Das Rad soll sogar ermöglichen, dass die Beine beim Treten unterschiedlich stark belastet werden.