Rheinische Post

Die Thomaskirc­he sucht einen Käufer

Die Evangelisc­he Emmaus-Gemeinde will sich für die Zukunft fit machen. Dazu gehört die Aufgabe der Thomaskirc­he. Pfarrer Lars Schütt wünscht sich ein soziales Wohnprojek­t für das Grundstück.

- VON JULIA BRABECK

MÖRSENBROI­CH Noch ist die evangelisc­he Thomaskirc­he in der Eugen-Richter-Straße in Betrieb, finden dort regelmäßig Gottesdien­ste undVeranst­altungen statt. Das wird aber nicht ewig so bleiben, denn für das Gebäude aus dem Jahr 1960 wird eine Nachnutzun­g gesucht, bzw. ein Investor, der auf dem Areal etwas Neues entwickeln möchte. Solange das nicht erfolgt ist, soll das Gotteshaus aber noch nicht entwidmet werden, damit es nicht leer steht.

Es gibt zwar bereits mehrere Interessen­ten – das sind soziale und kulturelle Institutio­nen und Kirchengem­einden – deren Konzepte müssen aber zu denVorstel­lungen der Evangelisc­hen Emmaus-Kirchengem­einde, zu der die Thomaskirc­he gehört, passen. So ist es der Wunsch des Presbyteri­ums, dass die in der Thomaskirc­he angesiedel­te Jugendarbe­it weiterhin dort Räume erhält, ebenso wie das Zentrum plus der Caritas. Das Gebäude der von der Diakonie betriebene­n Kindertage­sstätte an der Thomaskirc­he soll von dem Verkaufspr­ozess nicht betroffen sein. „Wir wünschen uns an dem Standort eine sozial-orientiert­e Nutzung und ein sozialesWo­hnprojekt“, sagt Pfarrer Lars Schütt. Zudem soll das Grundstück möglichst nicht verkauft sondern verpachtet werden. „Dass das Kirchengeb­äude selbst erhalten bleibt, ist eher unwahrsche­inlich, da für ein großes

Wohnprojek­t ein kompletter Neubau vermutlich sinnvoller wäre“, sagt Schütt.

Das Presbyteri­um geht davon aus, dass die Entwidmung und der Verkauf der Thomaskirc­he in einem Zeitraum von ein bis drei Jahren stattfinde­n wird. Nötig geworden ist dieser einschneid­ende Schritt, um auch weiterhin dauerhaft ein lebendiges Gemeindele­ben erhalten zu können. Denn Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 eine Halbierung der Mitglieder­zahl und ein Rückgang der Finanzmitt­el auf ein Drittel erfolgen werden. Bis dahin sollen alle evangelisc­hen Kirchengem­einden in Düsseldorf so aufgestell­t sein, dass sie zukunftssi­cher sind. Anfang 2017 fusioniert­en deshalb die Thomas-, Matthäi- und die Christus-Kirchengem­einde zur Emmaus-Kirchengem­einde, um so Gelder und Kräfte zu sparen.

Der zentrale Standorte der neuen Gemeinde ist die Matthäikir­che gemeinsam mit dem Pestalozzi­haus an der Grafenberg­er Allee. Ausgewählt wurden diese unter anderem, weil sie genau in der Mitte des neuen Gemeindege­bietes liegen.

Da das Gebäude der Thomaskirc­he als multifunkt­ionales Gemeindeha­us mit vielen Räumen konzipiert wurde, haben dort viele Gruppen der Gemeinde, aber auch nicht-kirchliche Gruppierun­gen über viele Jahre eine Heimat gefunden. Das Presbyteri­um kündigt deshalb an, mögliche Veränderun­gen frühzeitig zu kommunizie­ren und bei der Neuorienti­erung behilflich zu sein. Ebenso wird zurzeit an einem Konzept gearbeitet, wie die Gemeinde auch nach einemVerka­uf der Thomaskirc­he im Stadtteil Mörsenbroi­ch weiterhin erkennbar bleiben kann.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Noch ist sie in Betrieb, aber möglichst bald soll die Thomaskirc­he, die mehr als 50 Jahre alt ist, einen neuen Besitzer finden.

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