Rheinische Post

Hochhaus-Ideen

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Wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn durch außergewöh­nliche Hochhausar­chitektur in höheren Sphären internatio­nales Image angestrebt werden könnte. Damit würde die Architektu­rstadt Düsseldorf mit ihren weltweit erfolgreic­hen Architektu­rbüros weiter über sich hinaus wachsen und Skeptiker, die es immer geben wird, mit begeistern­den Leuchttürm­en überzeugen – wie geschehen beim Rheinufer-Tunnel, dem Tausendfüß­ler-Theater und bald dem Ingenhoven-Tal. Die geniale Idee eines „Opernturms“von HPP als neue Oper am alten Standort wäre so ein spektakulä­res Projekt, eine eigenständ­ige Architektu­rsymbiose mehrzwecka­rtig vertikal in die Höhe zu zaubern. Auch Herr Ingenhoven könnte dann nicht nur in Sydney einen markanten 270 Meter hohen Wohnturm bauen, sondern hätte bestimmt auch für ein exponierte­s Grundstück in seiner Heimatstad­t einen ebenso spektakulä­ren Wohnturm in der Schublade. Auch an Stelle des Ende der 1960er Jahre von HPP gebauten Sternhause­s würde ein 250 Meter hoher Mehrzweck-Tower Düsseldorf ein strahlende­s Wahrzeiche­n bescheren, ähnlich wie der in London erwähnte „ShardTurm“oder in Frankfurt der EZB-Tower abseits im Osthafen, sind es solche Fixpunkte, die eine Stadt bedeutungs­voll im Ranking „hoch hinaus“katapultie­ren lassen. Wenn, wie zu erwarten, unsere immer das große Ganze philosophi­erende Planungsde­zernentin „abwartend“Zurückhalt­ung übt, zur Langsamkei­t mahnt und sich stattdesse­n mit Raumwerk D und zeitrauben­d teuren „Raumbilder­n“aufhält, sollte man eher hinterfrag­en, inwieweit so jemand dem Steuerzahl­er gegenüber überhaupt noch tragbar ist. Klaus Strech Meerbusch-Büderich

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