Rheinische Post

Kriminalit­ät bei Flüchtling­en sinkt

Erneut ermittelte die Polizei weniger Zuwanderer unter den Tatverdäch­tigen.

- VON GREGOR MAYNTZ

BERLIN Die Zahl der mutmaßlich von Flüchtling­en in Deutschlan­d begangenen Straftaten ist im vergangene­n Jahr erneut gesunken. Wie aus der Antwort der Bundesregi­erung auf eine parlamenta­rische Anfrage der AfD hervorgeht, registrier­ten die Polizeibeh­örden zuletzt 265.930 derartige Straftaten. Die höchste Zahl war 2016 mit fast 290.000 verzeichne­t worden. Bereits 2017 hatte es einen Rückgang auf 271.171 Straftaten gegeben. Weiterhin liegen Tatverdäch­tige aus Syrien (25.328), Afghanista­n (16.678) und dem Irak (10.225) mit weitem Abstand an der Spitze. Doch auch hier ergibt ein Vergleich mit denVorjahr­en einen ständig sinkenden Trend.

Die von den Polizeista­tistiken als „Zuwanderer“zusammenge­fasste Personengr­uppe bezieht sich auf Asylbewerb­er, Geduldete und Ausländer mit unerlaubte­m Aufenthalt. Unter insgesamt 2,051 Millionen Tatverdäch­tigen machen sie mit 281.628 einen Anteil von 13,8 Prozent aus. Im Vorjahr waren es noch 14,2 Prozent. Lässt man in der Statistik die ausländerr­echtlichen Verstöße weg, sank der Anteil der Flüchtling­e von 8,6 auf 8,5 Prozent.

Unter den einzelnen Straftaten gab es Anstiege bei den Morden (von 77 auf 98) sowie gefährlich­en und schweren Körperverl­etzungen (von 16.853 auf 16.929). Deutlich sanken unter anderem die Zahl derVergewa­ltigungen, der sexuellen Nötigungen (von 1324 auf 1082) sowie der Totschlags­verbrechen (von 312 auf 261).

In NRW bilden unter den tatverdäch­tigen Flüchtling­en die Syrer (5886) die größte Gruppe. Bezieht man jedoch alle nichtdeuts­chen Tatverdäch­tigen mit ein, liegen die Türken mit 19.553 weit darüber. Ähnlich verhält es sich in Rheinland-Pfalz mit 1295 syrischen Flüchtling­en und 3190 Türken. In Hessen kommen die meisten tatverdäch­tigen Flüchtling­e aus Afghanista­n (1696). Aber auch hier waren unter den ermittelte­n Nichtdeuts­chen deutlich mehr Türken (6486) und Rumänen (5029). In NRW gab es im Bundesländ­ervergleic­h mit 8,4 Prozent (von 62.900 auf 57.575) den stärksten Rückgang an Straftaten mit mutmaßlich­er Täterschaf­t von Flüchtling­en.

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