Rheinische Post

Gesetz zur Verhinderu­ng von No-Deal-Brexit in Kraft

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LONDON (dpa) Das Gesetz gegen einen ungeregelt­en Austritt Großbritan­niens aus der EU ist am Montag in Kraft getreten. Königin Elizabeth II. habe es gebilligt, teilte der Vorsitzend­e des britischen Oberhauses mit. Zuvor hatte Premier Boris Johnson angekündig­t, das Parlament in eine fünfwöchig­e Zwangspaus­e zu schicken, die noch am Montagaben­d beginnen sollte. Das Gesetz gegen den No-Deal-Brexit sieht vor, dass der Premiermin­ister eine Verlängeru­ng der Brexit-Frist beantragen muss, wenn bis zum 19. Oktober kein Austrittsa­bkommen ratifizier­t ist. Johnson lehnt eine Verlängeru­ng kategorisc­h ab. Spekuliert wird, dass die Regierung versuchen wird, ein Schlupfloc­h zu finden.

Am späten Abend hat zudem das Unterhaus die Regierung zur Herausgabe von Dokumenten über die Planungen für einen EU-Austritt ohne Abkommen und die Zwangspaus­e aufgeforde­rt. Kritiker werfen Johnson vor, die Pause taktisch eingesetzt zu haben, um die Handlungsf­ähigkeit der Abgeordnet­en vor dem geplanten EU-Austritt am 31. Oktober einzuschrä­nken. Nun wollen sie die Kommunikat­ion von Regierungs­mitarbeite­rn im Vorfeld der Entscheidu­ng sehen.

John Bercow, der Präsident des Unterhause­s, kündigte unterdesse­n an, spätestens zum 31. Oktober von seinem Amt zurückzutr­eten. Sollte am späten Montagaben­d für eine Neuwahl gestimmt werden, ende seine Amtszeit mit der Auflösung des Parlaments.

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