Der Grüne Star
Das Glaukom zählt zu den häufigen Augenerkrankungen. Schlimmstenfalls droht die Erblindung. Frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen helfen.
Andrea R. (57 Jahre) aus Neuss fragt: „Meine Mutter und auch meine Oma haben einen Grünen Star, ein Glaukom. Was ist das? Was kann ich tun, um nicht zu erkranken?“
Birgit Hartmann Der Grüne Star ist eine Augenerkrankung, die im Frühstadium meist keinerlei Beschwerden verursacht. Daher bleibt diese Erkrankung manchmal unentdeckt. Beim Glaukom handelt es sich um eine Erkrankung des Sehnervkopfes, der Papille. Unbehandelt wird die Nervenfaserschicht dünner, und Gesichtsfeldausfälle sind die Folge. Im schlimmsten Fall führt diese Erkrankung zur Erblindung.
Die häufigste Ursache für das Glaukom ist ein erhöhter Augendruck. Der Normalwert liegt zwischen 14 und 21 mmHg. Aber auch bei einem normalen Augeninnendruck kann es zu glaukomtypischen Veränderungen kommen; Ärzte sprechen dann vom Normaldruckglaukom. Weitere Glaukomformen: Offenwinkelglaukom, Engwinkelglaukom, Pigment- oder Pseudoexfoliations-Glaukom und Sekundär-Glaukom.
Wie genau kommt es zur erhöhten Augeninnendruck? Das Kammerwasser fließt im vorderen Abschnitt unserer Augen. Es wird vom Ziliarkörper gebildet und fließt durch den Kammerwinkel ab. Ein schlechter Abfluss des Kammerwassers lässt den Augendruck ansteigen. Mögliche Ursachen sind ein enger Kammerwinkel beim Engwinkelglaukom oder Ablagerungen im Kammerwinkel, die den Abfluss behindern; man spricht vom Pigmentoder Pseudoexfoliations-Glaukom. Auch angeborene Glaukomformen kommen vor. Betroffene Kinder fallen durch besonders große Augen auf.
Ziel jeder Therapie ist die Senkung des Augendruckes. Meist reichen Augentropfen aus. Man kann die Produktion des Kammerwassers senken oder dessen Abfluss verbessern. Reichen Augentropfen nicht aus, dann wird eine Laserbehandlung oder Glaukom-Operation erforderlich.
Der Augenarzt kann unter mehreren Therapien wählen
Bei der Laserbehandlung setzt man gezielt Laserherde in den Kammerwinkel. Sie bilden Narben, in deren Umgebung sich der Abfluss des Kammerwassers verbessert. So kann der Augendruck gesenkt werden. Wenn Augentropfen und auch die Laserbehandlung den Augeninnendruck nicht ausreichend senken, muss eine Glaukom-OP durchgeführt werden.
Bei der Glaukomoperation, der Goniotrepanation, wird ein künstlicher Abfluss des Kammerwassers unter die Bindehaut geschaffen; ein sogenanntes Sickerkissen wird angelegt. Moderne Operationsmethoden, beispielsweise die tiefe Sklerotomie, sind schonender, da der Augapfel nicht eröffnet wird.
Fazit: Vorsorgeuntersuchungen helfen, ein Glaukom rechtzeitig zu erkennen.