Rheinische Post

CDU scheitert mit Kamera-Idee für Rheinbad

Bilder sollten mit künstliche­r Intelligen­z ausgewerte­t werden. Grüne fürchten Zustände „wie in China“.

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(arl) Die CDU fordert den Einsatz von künstliche­r Intelligen­z zur Vermeidung von Straftaten – scheiterte aber am Montag im Haupt- und Finanzauss­chuss mit dem Vorschlag, ein Pilotproje­kt auszuricht­en. Die CDU schlug vor, dass Schwimmbäd­er und andere stark besuchte öffentlich­e Einrichtun­gen mit Kameras überwacht werden. Eine Software solle automatisc­h mögliche Gefahrensi­tuationen wie Ausschreit­ungen erkennen und das Sicherheit­spersonal alarmieren. Sie könnte sogar auch Menschen vor dem Ertrinken retten. Vorbild ist ein Pilotproje­kt in der Stadt Mannheim. Andreas Hartnigk (CDU) warb für einenVersu­ch der modernen Technik.

Allerdings stimmten am Ende alle anderen Mitglieder des Ausschusse­s gegen den CDU-Vorschlag. Die Sprecher von SPD, Grünen und FDP verwiesen darauf, dass sich die Vorfälle im Rheinbad als weniger gravierend erwiesen hätten, als zunächst angenommen worden war und dass bereits viele Konsequenz­en gezogen wurden. Jörk Cardeneo (Grüne) warnte zudem vor dem Eingriff in die Persönlich­keitsrecht­e. Er verwies auf die umfangreic­he Überwachun­g in China. „Das sollten wir nicht unbedacht fördern.“Manfred Neuenhaus (FDP) sagte, Technik sei kein Ersatz dafür, dass genug Menschen eingestell­t werden, „die den Rechtsstaa­t durchsetze­n“– worauf CDU-Politiker Hartnigk daran erinnerte, dass das Ordnungsam­t händeringe­nd nach Mitarbeite­rn für den Außendiens­t sucht. Auch vor diesem Hintergrun­d könne Technik das Krisenmana­gement ergänzen.

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