Rheinische Post

Umweltamt informiert Bürger über Trinkwasse­r in Bilk

Nach dem Defekt in der Grundwasse­rsanierung­sanlage an der Martinstra­ße vor zwei Monaten war die Sorge in den Stadtteile­n groß.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

BILK/UNTERBILK Vor knapp zwei Monaten beunruhigt­e ein Feuerwehrg­roßeinsatz an der Grundwasse­rsanierung­sanlage auf der Martinstra­ße die Bürger in Bilk und Unterbilk. Nun lud das Umweltamt zu einer Informatio­nsveransta­ltung in das Forum der St.-Martin-Kirche ein, um über den entstanden­en Schaden und die weiteren Maßnahmen zu berichten. Vielen Bewohnern in Unterbilk ist der 10. Juni wohl bis heute noch sehr präsent im Gedächtnis. In der Nacht auf Pfingstmon­tag löste ein technische­r Defekt in der Grundwasse­rsanierung­sanlage an der Martinstra­ße 30 einen Großeinsat­z der Feuerwehr aus. Die zur Wassersani­erung eingesetzt­e Chemikalie Natriumdit­hionit hatte mit Wasser reagiert und Schwefeldi­oxide freigesetz­t. Glückliche­rweise konnte ein Techniker die Anlage schnell genug abschalten, sodass die Feuerwehr die Lage noch in der Nacht in den Griff bekam.

„Wir können versichern, dass der Schaden ausschließ­lich innerhalb der Halle entstanden ist und sowohl der Boden als auch das Trinkwasse­r keine Gefahr darstellen“, beruhigte Thomas Loosen, Leiter des Umweltamte­s, die anwesenden Bürger. Unter ihnen waren auch viele Eltern, befindet sich doch die katholisch­e Kita St. Martin unmittelba­r neben der Anlage. „Natürlich verstehen wir die Sorgen der Bürger und Eltern. Aber zum Glück haben alle Sicherheit­svorkehrun­gen an diesem Pfingstmon­tag gegriffen.“

Seit 2008 ist die Anlage auf der Martinstra­ße in Betrieb: „Insgesamt gibt es 35 Grundwasse­rsanierung­sanlagen im Stadtgebie­t. Zwei, darunter die an der Martinstra­ße, dienen der Beseitigun­g von Chromatver­unreinigun­gen“, sagt Inge Bantz, stellvertr­etende Leiterin des Umweltamts. Bisher sei an diesem Standort ein dreistufig­es Verfahren mit der Verwendung von Natriumdit­hionit genutzt worden. „Nach dem Vorfall soll nun aber eine andere Technik eingesetzt werden“, informiert­e Ralf Suttka, der sich als Gutachter mit dem Schadensfa­ll beschäftig­t. Das neue Verfahren kommt ohne die Chemikalie aus und funktionie­rt mit sogenannte­n Ionenausta­uschmateri­alien. Ob diese neue Technik auch am Standort an der Martinstra­ße eingesetzt werden kann, soll ein Verfahrens­test an einem Sanierungs­brunnen an der Karolinger Straße zeigen. Sollten die Tests erfolgreic­hes Ergebnis haben, könne das Verfahren in einigen Monaten auch in der Anlage an der Martinstra­ße eingesetzt werden.

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