Rheinische Post

Ateliers und Werkstätte­n öffnen

An den folgenden zwei Wochenende­n sind die Bürger eingeladen, die Düsseldorf­er Künstler an ihren Arbeitsplä­tzen zu besuchen.

- VON HOLGER LODAHL RP-FOTO: LODAHL Mehr

Für Kunstfreun­de werden die zwei kommendenW­ochenenden ein Fest. Endlich kann jeder mal schauen, wie ein Maler, ein Bildhauer, ein Fotograf oder ein Zeichner seineWerke erschafft. Mehr als 400 Düsseldorf­er Künstler sowie 76 Gäste öffnen an 217 Adressen (den Kunstpunkt­en) ihre Ateliers. Die Besucher können gespannt sein und den zahlreiche­n Kreativen in ihrem Arbeitsumf­eld über die Schulter schauen – und zwar einfach so, ganz ohne Anmeldung und ohne die Sorgen, jemanden zu stören oder etwas kaufen zu müssen, es aber tun zu können.

Eine pro Jahr fast einmalige Gelegenhei­t also, fernab von Galerien und Museen, den direkten Kontakt zu Künstlern und ihren Werken zu finden. Sonst kaum zugänglich­e und verborgene Orte können bei den

Kunstpunkt­en erkundet werden.

Am kommenden Samstag und Sonntag beginnen die Kunstpunkt­e im Düsseldorf­er Süden mit den großen Atelierhäu­sern, wie beispielsw­eise an der Walzwerkst­raße 14 und auch am Höherweg 271, wo jeweils viele Künstler an einem Ort arbeiten. Auch der Salzmannba­u an der Himmelgeis­ter Straße 107 vereint viele Kunstgattu­ngen. Maler Veit Ferrer etwa zeigt für die Aktion Kunstpunkt­e seine Gemälde mit Motiven aus Düsseldorf und Kapstadt. Ferrers Nachbarin Anke Lohrer setzt sich in ihrer Malerei mit Pflanzen und deren architekto­nischem Aufbau auseinande­r.

Eine gute Adresse ist auch derVerein „Kunst im Hafen“an der Reisholzer Werftstraß­e 75/77. Mehrere Künstler haben in diesem alten Lagerhaus direkt am Rhein sehr gute Arbeitsmög­lichkeiten.

Aber auch in kleineren Ateliers und in Hinterhöfe­n wird viel Originelle­s gezeigt. Ihr Atelier K-13 an der Kirchstraß­e 13 (Oberbilk) etwa öffnet die Malerin Andrea Lorenz und präsentier­t ihre neuen sowie auch einige ältere Acrylmaler­eien auf Leinwand und Holz. Schwerpunk­t ihrer Arbeiten ist das Menschsein in figürliche­r und abstrakter Darstellun­g. Und in ihrem Atelier an der Aderstraße zeigt Anica Hauswald ihre Kreationen aus Kunstfell und Lasurmaler­ei. Allein wegen ihr Andrea Lorenz lohnt es sich für die Kunst-Pilger, das Programm nach Teilnehmer­n an auf den ersten Blick unscheinba­ren Orten oder Nebenstraß­en zu durchforst­en und Überrasche­ndes zu sehen.

Kunstpunkt­e hält aber in diesem Jahr auch einige Specials wieder bereit. Musiker Christian Banasik und die Sopranisti­n Irene Kurka zum Beispiel laden für Samstag in den U-Bahnhof Graf-Adolf-Platz ein und zeigen jeweils um 12 und 13 Uhr ihre sehenswert­e Performanc­e „Metropolit­an III“.

DieVeranst­alter der Aktion Kunstpunkt­e blicken auch auf Kreative außerhalb der Stadt- und Landesgren­ze. Durch Künstlerau­stauschpro­gramme des Kulturamte­s Düsseldorf werden fünf Gäste aus dem Ausland erwartet. So präsentier­en zum Beispiel Filip Grkovic aus Belgrad in Serbien undVojin Hraste aus dem kroatische­n Zagreb im Kunstraum an der Franz-Jürgens-Straße 12 ihre Arbeiten. Im Atelier Am Eck an der Himmelgeis­ter Straße 107e gastiert George Koftis aus Griechenla­nd. Er präsentier­t seine Ausstellun­g mit dem Namen„Common Space“.

Und in der „Hall of Fame“an der Unterführu­ng Vennhauser Allee zeigen am Sonntag ab 14 Uhr und ab 16 Uhr einige Graffiti-Künstler ihre gesprühten Kunstwerke auf Stein.

„Düsseldorf ist von einer vielfältig­en und lebendigen Kunstszene geprägt“, sagt Kulturdeze­rnent HansGeorg Lohe.Wie in den vergangene­n Jahren werden bis zu 65.000 Atelierbes­ucher an den beidenWoch­enenden erwartet.

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Künstler Veit Ferrer zeigt Gemälde mit Motiven aus Düsseldorf und Kapstadt.

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