Jörg Schmadtke zwischen den Welten
Für andere wäre es eine Reise in die Vergangenheit. Für Jörg Schmadtke passt diese Formulierung jedoch nicht. Zwar kehrt er in seiner Funktion als Geschäftsführer Sport des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg am Freitag in seine Heimatstadt Düsseldorf zurück, wenn der VfL ab 20.30 Uhr auf Gastgeber Fortuna trifft. Doch Düsseldorf ist für Schmadtke nicht wirklich Vergangenheit – die Landeshauptstadt ist für ihn immer auch ein Stück Gegenwart und mit großer Sicherheit auch Zukunft.
Selbst in seiner überwiegend erfolgreichen Zeit als Manager des ungeliebten Nachbarn 1. FC Köln war der frühere Fortuna-Torhüter oft in Düsseldorf anzutreffen, gern in einem Café auf der linken Rheinseite, in die Lektüre einer Ausgabe dieser Zeitung vertieft. Kein Wunder, hatte die Familie Schmadtke ihr Standbein in der Heimatstadt doch nie wirklich aufgegeben, gingen seine Kinder Mara und Nils doch auch hier zur Schule.
Kein Wunder also, dass der Name des heute 55-Jährigen immer wieder ins Spiel gebracht wurde, wenn bei Fortuna der Posten des sportlichen Leiters nicht besetzt war. Doch bei aller verbliebenen Sympathie, die Schmadtke nie leugnete, kamen beide Seiten bislang nicht zusammen – und das wird sich nach Schmadtkes im Juni vergangenen Jahres begonnenen Engagements beim VfL Wolfsburg auch so bald nicht ändern. Schließlich hat Fortuna inzwischen in Lutz Pfannenstiel auch einen Sportvorstand, der seine Amtszeit vielversprechend gestartet hat und der mit Trainer Friedhelm Funkel ein gutes Tandem bildet.
Immerhin: Beleidigungen der Fans, wie unlängst von Kölner Seite geschehen, muss der gebürtige Elleraner in seiner Heimatstadt nicht befürchten. Es wäre ja auch schade, wenn die schönen Erinnerungen an gemeinsame Zeiten Schaden nähmen. Einer der Höhepunkte: der 4:0-Triumph über den großen FC Bayern München am 28. September 1986 mit dem damals 22-jährigen Schmadtke im Tor.