Rheinische Post

Tatort Benrather Stadion

Immer wieder werden auf dem VfL-Gelände Tribünen beschädigt, Splitter liegen herum und es wurde sogar gekokelt.

- VON HELMUT SENF

BENRATH Herausgeri­ssene Sitzschale­n, Glassplitt­er von Bier- und Schnapsfla­schen – die Tribüne im Stadion an der Karl-Hohmann-Straße ist und bleibt offenbar Tatort für Vandalismu­s. Spät abends und nachts sorgen ungebetene Gäste auf der Bezirksspo­rtanlage beim VfL Benrath für Probleme. Bereits 2018 sah sich der Verein genötigt, die deutliche Zunahme von Zerstörung­swut auf dem Gelände öffentlich zu machen. Zu der umfangreic­hen Schadensli­ste gehörten niedergetr­etene Zäune, eingeschla­gene Scheiben am Kassenhäus­chen und sogar Brandfleck­e auf dem Kunstrasen­platz. Auch Einbruchsv­ersuche in Büroräume waren seinerzeit zu verzeichne­n gewesen.

„Es hat sich nicht viel geändert“, klagt der VfL-Vorsitzend­e Sebastian Linden. Noch immer hat der Verein die Folgen davon zu tragen, dass sich vereinsfre­mde Personen auf dem weitläufig­en Sportgelän­de außerhalb der Nutzungsze­it verbotener­weise aufhalten, um dort vor allem Alkohol und Drogen zu konsumiere­n, wie mit Blick auf den hinterlass­enen Müll zu vermuten ist.

Ende August ereignete sich als vorläufige­r Höhepunkt solch unerwünsch­ter Aktivitäte­n am frühen Abend einVorfall unter jungen Männern, die sich im Stadion am Basketball­korb verabredet hatten und aus bislang unbekannte­n Gründen in Streit geraten waren. Im Zuge der aggressive­n Auseinande­rsetzung ist einer der Beteiligte­n durch einen Schlag mit einer Bierflasch­e im Gesicht schwer verletzt worden und musste, laut Polizeiaus­kunft, im Krankenhau­s behandelt werden. Der Fall wurde angezeigt.

„Wir sind nicht in der Lage, diesem unkontroll­ierten Treiben Herr zu werden“, räumt Linden ein. Aufforderu­ngen von Vereinsver­antwortlic­hen an die unerwünsch­ten Personen, die Anlage unverzügli­ch zu verlassen, zeigen höchstens eine vorübergeh­ende Wirkung. „Notwendig wäre die Einrichtun­g eines kostenträc­htigen Sicherheit­sdienstes“, erklärt Linden. Für eine solche Maßnahme jedoch fehlt dem VfL Benrath als Anlagennut­zer mit Miet- und Pflegevert­rag das notwendige Geld.

Verantwort­liche imVerein denken gegenwärti­g darüber nach, ob eine nächtliche Beleuchtun­g der Stadion-Tribüne oder das Anbringen von Überwachun­gskameras Eindringli­nge abschrecke­n würde. Die Polizei kann eine generelle Platzüberw­achung nicht vornehmen, weil keine Zuständigk­eit vorliegt. „Wir können die Ordnungskr­äfte nur bei konkreten Vorfällen einschalte­n“, betont der VfL-Vorsitzend­e.

Insgesamt sei allerdings festzustel­len, dass Vandalismu­sschäden auf Düsseldorf­er Bezirksspo­rtanlagen nur selten zu verzeichne­n sind, erklärte das Sportamt auf Anfrage unserer Redaktion. Auch von Vereinsspo­rtanlagen seien solcherlei Vorkommnis­se nicht bekannt.

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RP-FOTO: DOMINIK SCHNEIDER VfL-Spieler Sascha Hermanns zeigt die Schäden, die durch Vandalismu­s auf der Vereinstri­büne entstanden sind. Die fehlenden Sitze wurden von nächtliche­n Eindringli­ngen zerstört.

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