Rheinische Post

Regeln müssen verständli­ch sein

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die 100.000 Euro investiert wurde, zu erhalten. Da dort Menschen gegen Regeln verstoßen würden, die zum Teil nicht über genügend Deutschken­ntnisse verfügen, sei die Darstellun­g der Regeln in Form eines Piktogramm­s nötig. Die Bezirksver­tretung schloss sich einstimmig dem Antrag an.

Die Verwaltung teilte daraufhin mit: „Das Gartenamt entwickelt derzeit ein neues Hinweissch­ild, auf dem gemäß der Düsseldorf­er Straßenord­nungVerhal­tensregeln in öffentlich­en Grünanlage­n aufgezeigt werden. Diese sollen versuchswe­ise gezielt an besonderen Brennpunkt­en aufgestell­t werden. Die auf der Bürgerwies­e in Garath gewünschte Beschilder­ung wird erfolgen, nachdem alle erforderli­chen Abstimmung­en wie etwa zum städtische­n Corporate Design erfolgt sind.“

Im Juni erklärte das Amt auf Nachfrage, die finale Version sei in der Abstimmung, das Schild werde noch vor den Sommerferi­en aufgestell­t. Das Ergebnis fiel allerdings anders aus, als von den Bezirkspol­itikern erwartet. Von Piktogramm­en für Nicht-Deutsche keine Spur. „Es ist verbal aufgeführt, was man darf und was man nicht darf“, stellt Bezirksbür­germeister Uwe Sievers (SPD) verärgert fest. Dazu seien die Formulieru­ngen in Amtsdeutsc­h verfasst, dies sei unverständ­lich. So lautet beispielsw­eise eine Regel: „Vegetation und Einrichtun­gen schonen“. Bei demVerbot„Nicht baden, zelten und lagern“, fragt sich Sievers: „Was heißt lagern?“

Auf Nachfrage unserer Redaktion bei der Stadt, warum nicht wie gewünscht die Piktogramm­form gewählt wurde, teilte das Presseamt mit: „Die beispielha­ft angeführte Piktogramm­form war bei einigen

sonja.schmitz @rheinische-post.de s ist nachvollzi­ehbar, dass das Gartenamt nicht jede Grünfläche mit einem Schild ausstatten möchte und deshalb zunächst zurückhalt­end auf den Wunsch der Stadtteilp­olitiker nach einer Beschilder­ung der Bürgerwies­e reagiert hat. Nachvollzi­ehbar ist aber auch, dass die Bezirksver­treter die Wiese nicht verwahrlos­en lassen möchten. Ihr Hinweis, dass die Verbote als Piktogramm dargestell­t werden sollten, ist sinnvoll und alltagspra­ktisch. So haben auch Menschen, die nicht Deutsch lesen können, eine Chance, sie zu verstehen. Dass sich das Gartenamt dazu nicht in der Lage sah, zeigt eine Schwachste­lle der Straßenord­nung auf. Sie enthält abstrakte Begriffe, unter denen sich auch Deutsche nichts Konkretes vorstellen können. Eine gute Gelegenhei­t, sie verständli­cher zu formuliere­n.

EThemen jedoch nur schwer darstellba­r. Etwa kann der Punkt ,Vegetation und Einrichtun­gen schonen’ nicht eindeutig durch die Piktogramm­form dargestell­t werden und so wurde die Textform gewählt.“Das Gartenamt werde nun zusammen mit dem Amt für Kommunikat­ion die rein textliche Darstellun­g durch grafische Piktogramm­e dort ergänzen, wo es möglich ist. Ein Zeitpunkt, wann dies realisiert werden könnte, wurde nicht genannt.

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