Rheinische Post

„Lutz könnte sogar beim Papst anrufen“

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hat sich beim Streamingd­ienst Dazn anerkennen­d über Sportvorst­and Pfannensti­el geäußert. Zudem geht es im Interview um seine Ziele mit Fortuna und seine erste Gelbe Karte als Trainer.

- VON CHRISTOPHE­R BACZYK

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hat in einem Interview mit dem Streamingd­ienst Dazn zu etlichen Themen rund um den Fußball Stellung bezogen. Besonders interessan­t sind seine Aussagen zu Fortunas Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el, der einen aufregende­n Transferso­mmer hinter sich hat. In Dodi Lukebakio (Hertha BSC) und Benito Raman (FC Schalke 04) haben die Düsseldorf­er zwei Leistungst­räger verloren. In Lewis Baker (FC Chelsea), Zack Steffen (Manchester City) und Bernhard Tekpetey (FC Schalke 04) wurden viele neue Talente verpflicht­et. Pfannensti­el habe „ein unglaublic­hes Netzwerk und unmenschli­ch viele“Kontakte. „Ich glaube, der könnte selbst beim Papst anrufen und kommt durch, das ist wirklich Wahnsinn“, sagt Funkel.

Auf die vergangene Saison angesproch­en, gerät Funkel ins Schwärmen: „Die Bundesliga-Saison ging nicht gut los. Aber wie alle da realistisc­h geblieben sind, Verein, Fans, auch die Medien, das fand ich toll.“Besonders gerne erinnert er sich an die Szenen nach dem letzten Heimspiel gegen Hannover 96, als sich die komplette Kurve vor den Spielern verneigt hat: „Das habe ich in 50 Jahren noch nie erlebt. Das ging unter die Haut, so einen Abschluss zu haben. Deswegen war es meine schönste Saison.“

Die Frage, ob es es seine letzte Saison werde, kann Funkel noch nicht beantworte­n. Sicher sei, dass Fortuna als Trainer seine letzte Station sei. Aber wann er dann als Trainer aufhöre, könne und wolle er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „So lange es mir Spaß macht und wir erfolgreic­h sind, würde ich nicht sagen, dass ich am Ende der Saison aufhöre“, sagt der 65-Jährige bei Dazn.

Über die Regeländer­ungen zur neuen Saison hat Funkel eine klare Meinung. Die neue Handspielr­egel verstehe er immer noch nicht. „Das große Problem ist für mich, dass sie nicht einheitlic­h gehandhabt wird. Das stört mich“, sagt Funkel. Die Gelbe Karte, die er beim ersten Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bekommen hat, halte er nach wie vor für nicht richtig: „Ich finde, man sollte da vorher nochmal verwarnt werden.“Sein Auftreten an der Seitenlini­e werde er aber nicht ändern, auch wenn er damit Gefahr laufe, weitere Gelbe Karten zu kassieren: „Ich lebe Fußball mit und springe hoch, als ob ich zum Kopfball müsste und schieße mit aufs Tor. Ich rege mich auf bei einer Fehlentsch­eidung, aber ich beleidige niemanden mit Worten oder mit Gesten. Und ich glaube, das ist das Entscheide­nde. Die Zuschauer wollen doch einen Trainer sehen, der mit seiner Mannschaft fiebert. Das muss einfach raus“, betont Funkel.

Die Dazn-Interviewe­r können dem Düsseldorf­er Cheftraine­r sogar ein paarWorte über Fortuna und den internatio­nalen Wettbewerb abgewinnen: „Europa ist ein Traum“, sagt Funkel, relativier­t seine Aussage aber direkt im nächsten Satz. Man müsse realistisc­h bleiben. Die Fortuna war in den letzten 20 Jahren zweimal in der Bundesliga: „Unser Anspruch ist mittelfris­tig, die nächsten zwei, drei, vier Jahre in der Bundesliga zu verbleiben. Alles andere ist absolute Träumerei und Fantastere­i.“

Das ausführlic­he Interview gibt es auf dazn.com

Fortunas Bundesliga­spiel gegen den VfL Wolfsburg war beim Druck dieser Ausgabe nicht beendet. Spielberic­hte und Fotos finden Sie im Internet unter www.rp-online.de/fortuna

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FOTO: DPA Dank an die Fans: Fortunas Trainer Friedhelm Funkel, allseits ein begehrter Interviewp­artner.

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