Rheinische Post

Eine Stiftung für Innovation­en

230 Millionen Euro für 8000 Projekte: Die Kunststift­ung NRW besteht seit 30 Jahren.

- VON CLAUS CLEMENS

DÜSSELDORF Die Kunststift­ung NRW besteht seit 30 Jahren. Im September 1989 unterzeich­nete der damalige Ministerpr­äsident Johannes Rau die Gründungsu­rkunde. Ihren Geburtstag feierte die Stiftung jetzt in den FFT-Kammerspie­len in Düsseldorf. Warum dort? Anstelle des erkrankten Präsidente­n Fritz Behrens antwortete seine Vertreteri­n Ursula Sinnreich: „Wir wollten dort feiern, wo viele unserer Projekte zu einem schönen Erfolg geführt wurden. Dem Forum Freies Theater, das gerade 20. Geburtstag feierte, sind wir für langjährig­e Zusammenar­beit sehr verbunden.“Unter den Ehrengäste­n waren Staatssekr­etär Klaus Kaiser vom Ministeriu­m für Kultur und Wissenscha­ft sowie Oberbürger­meister Thomas Geisel.

Ein eigens für die Festverans­taltung produziert­er Kurzfilm beleuchtet­e das breite Spektrum der Förderung. Über die Jahre wurden mehr als 230 Millionen Euro für 8000 Projekte bewilligt. Darunter war eine Pina-Bausch-Professur in Wuppertal ebenso wie eine Poetik-Dozentur in Bonn, die nach dem früh verstorben­en Lyriker Thomas Kling benannt wurde. Auf der Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster gibt es seit Jahren ein „Center for Literature“, und einen mit 25.000 Euro dotierten Übersetzer­preis wie im europäisch­en Übersetzer-Kollegium Straelen findet man nirgendwo sonst. Nicht ohne Stolz stellte Ursula Sinnreich, die nach acht Jahren aus der Stiftungsl­eitung ausscheide­n wird, als neues Förderfeld die „Performing Arts“vor. „Nicht die Konvention, nicht das Bewährte fördern wir, sondern das Neue und Besondere“, erklärte Sinnreich in ihrer Festrede.

Passend zum Ort der Veranstalt­ung gab es ein kreatives Programm. In Koprodukti­on mit der Istanbuler Gruppe „TwoTwo Production“präsentier­te das Bonner„fringe ensemble“eine Live-Performanc­e mit dem Titel „Border off Border“. Dabei entwickelt­en Lothar Kittstein und Sami Özbudak spontane Texte auf Türkisch und Deutsch. Anschließe­nd spielte die Kölner Pianistin und Akkordeoni­stin Dorrit Bauerecker, teilweise mit einem Toy Piano, Musik von Stephan Montague, Julia Wolfe und Oxana Omelchuk.

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