Millionenschaden: Handy überführt Wohnmobil-Bande
KREFELD (svs) Teure Wohnmobile im Gesamtwert von mehreren Millionen Euro hat eine Bande im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen erbeutet. Die Diebe seien besonders im Rheinland aktiv gewesen, berichteten am Freitag Polizei und Staatsanwaltschaft in Krefeld. 2018 hatte sich die Zahl der gestohlenen Wohnmobile in NRW im Vergleich zum Vorjahr fast verfünffacht. 150 Mobile im Gesamtwert von fast acht Millionen Euro verschwanden.
In Krefeld wurde daraufhin auf Betreiben des Landeskriminalamts die zentrale Ermittlungskommission „California“gegründet. Die Beamten meldeten nach sieben Monaten Ermittlungsarbeit einen spektakulären Erfolg: Eine 15-köpfige Bande sei aufgeflogen. „Der 44-jährige mutmaßliche Kopf der Gruppe und ein 30-jähriger weiterer Hauptverdächtiger sind in Untersuchungshaft“, so Oberstaatsanwalt Axel Stahl. Gegen beide wurde Anklage wegen schweren, gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahls erhoben worden. Ihnen drohen nun bis zu zehn Jahre Haft. Vier Verdächtige werden noch mit Haftbefehlen gesucht. Alle Verdächtigen stammen aus Polen.
Den eigentlichen Durchbruch bei den Ermittlungen brachte ein sichergestelltes Handy. Darauf fanden die Polizisten Fotos und Videos von hochwertigen Wohnmobilen und Hinweise auf Tatorte sowie Mittäter. Während der vorbestrafte 44-Jährige von Duisburg aus Tatorte ausgespäht habe, sei der 32-Jährige für die Rekrutierung von Fahrern und Käufern zuständig gewesen. 72 Fahrzeugdiebstähle werden der Bande zugerechnet: Neben 49 Wohnmobilen sollen sie auch drei Pferdetransporter, sechs Lastwagen, drei Pkw und elf Transporter mitgenommen haben. Gesamtschaden: fast 3,7 Millionen Euro.