So lebten die Wikinger in Haithabu
In einem Museum kann man hautnah erleben, wie der Alltag der Wikinger im Ort Haithabu früher aussah: Sie stellten etwa Glasperlen und Spielsteine her.
Steige ein in eine Zeitmaschine und reise 1000 Jahre in die Vergangenheit. Der Ort: die Wikingersiedlung Haithabu. Dort lebten in Häusern aus Lehm viele Handwerker und Händler. Umgeben war die Stadt von einem meterhohen Schutzwall. Erleben kann man so eine Zeitreise imWikinger-Museum Haithabu in der Nähe von Schleswig in Schleswig-Holstein. Dort kommt man dem Alltag der Wikinger ganz nah. Wissenschaftler erforschen die Siedlung schon seit langer Zeit. Aus ihren Funden konnten siebenWikingerhäuser und eine Landebrücke nachgebaut werden. „Damals kannten die Menschen keine Uhrzeit“, sagt Ute Drews. Sie kennt sich gut mit dem Leben der Wikinger aus, denn sie leitet das Museum. „Alles, was am Tag passierte, wurde durch den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang bestimmt“, erklärt
sie. Im Sommer arbeiteten dieWikinger im Tageslicht viel und lange draußen. Im Winter hingegen herrschte deutlich mehr Ruhe in der Siedlung. „Dann hörten die Bewohner wegen der Dunkelheit früher mit der Arbeit auf und saßen am Feuer“, erzählt Ute Drews.
In der Siedlung lebten vor allem Handwerker. Dazu gehörten zum Beispiel Glasperlenmacher oder Menschen, die Spielsteine herstellten. Viele Familien bearbeiteten auch Bernstein, um daraus Schmuck zu machen. Diese Gegenstände verkauften sie an Händler, die mit ihren Schiffen die Wikingersiedlung anfuhren. Das Essen in der Siedlung Haithabu bestand etwa aus dem, was die Wikinger in ihrer Umgebung fanden. Das waren zum Beispiel wildes Gemüse oder Pilze und auch Getreide. Hinter den Häusern lagen auch Gärten. „Dort hielten die Bewohner ein Schwein oder eine Ziege“, sagt Ute Drews. Diese Tiere schlachteten die Wikinger im Winter, wenn sie sonst kaum noch Nahrung fanden. dpa