Rheinische Post

Ein veraltetes Rollenbild

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Die Riege der klassische­n ARD-Freitagsfi­lme wird um einen neuen Vierteiler ergänzt, der sich mit einem wichtigen Thema beschäftig­t: Wie sieht das moderne Mann-Frau-Bild aus, wenn es um Kinder und Karriere geht? Zwar ist es heutzutage keine Besonderhe­it mehr, wenn nicht die Mütter, sondern die Väter in Elternzeit gehen, doch meist hält man sich in Familien noch an das alte Rollenbild. In „Väter allein zu Haus“(Vortag, 20.15 Uhr, ARD) wollten vier Männer beweisen, dass sie ebenso gut die Hausarbeit und die Kinderbetr­euung übernehmen können wie ihre besseren Hälften. Im ersten Teil stand Gerd (Peter Lohmeyer) im Vordergrun­d, der mit vielen kleineren Katastroph­en fertigwerd­en musste, darunter seiner schwangere­n Teenagerto­chter. Die Story wurde unterhalts­am inszeniert, und vor allem der Kreis der vier Herren – neben Gerd waren auch Mark (David Rott), Andreas (Tobias van Dieken) und Timo (Tim Oliver Schultz) für ihren Nachwuchs verantwort­lich – sorgte für einige Lacher. Allerdings störte es sehr, dass die Väter immer wieder als unfähig dargestell­t wurden, während die Mamis als „Supermütte­r“auftraten. Diese Botschaft wurde leider in zu vielen Szenen betont und stellte die Hauptperso­nen in ein unschönes Licht. Dennoch machte der Film Lust auf mehr, denn die Storys der anderen drei Väter wurden nur angeschnit­ten. Offene Fragen zum Ende hin sorgten zudem dafür, dass die kommende Episode mit Spannung erwartet wird. Es bleibt zu hoffen, dass dann die Männer wirklich beweisen, dass sie der Kindererzi­ehung gewachsen sind.

TV-KRITIK

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