Rheinische Post

Bundestag: Linke fehlt am häufigsten

Bei namentlich­en Abstimmung­en kommt die Partei auf eine Fehlquote von 14,8 Prozent.

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BERLIN (may-) Die AfD hat im vergangene­n Jahr die rote Laterne mangelnder Präsenz im Bundestag an die Linken abgegeben. Die Auswertung aller 77 namentlich­en Abstimmung­en im Jahr 2019 ergab bei der Linken eine durchschni­ttliche Fehlquote von 14,8 Prozent.Wie Berechnung­en unserer Redaktion weiter ergaben, fehlten bei AfD und FDP im Schnitt 13,6 Prozent der Fraktionsa­ngehörigen. 10,2 Prozent der Grünen-Abgeordnet­en blieben durchschni­ttlich den Abstimmung­en fern. Bei der SPD waren es 11,6 Prozent. Lediglich die Unionsfrak­tion lag mit einer Fehlquote von 8,1 Prozent unterhalb der Zehn-Prozent-Marke.

Bei namentlich­en Abstimmung­en werfen die Abgeordnet­en farblich unterschie­dliche und Chipkarten mit ihrem Namen in einen Stimmkaste­n, um für dieWähler nachprüfba­r klar zu machen, ob sie einem bestimmten Vorhaben zustimmen, es ablehnen oder sich dazu enthalten haben. Eine Auswertung vom vergangene­n Sommer durch das ARD-Politmagaz­in „Kontraste“ergab, dass AfD-Abgeordnet­e bei den Abstimmung­en seit 2018 die höchste Abwesenhei­tsquote aufwiesen.

Die Zahl der Ordnungsru­fe hat derweil deutlich zugenommen. Gab es in den zurücklieg­enden drei Wahlperiod­en nur ein bis zwei Äußerungen, bei denen der jeweilige Parlaments­präsident Abgeordnet­e zur Ordnung rufen musste, verzeichne­te das stenografi­sche Protokoll im Jahr 2018 sechs Ordnungsru­fe und im vergangene­n Jahr sogar zehn. Sie richteten sich je viermal gegen AfD- und Linken-Abgeordnet­e und je einmal gegen Politiker von Grünen und SPD. ImVorjahr waren je zwei an die Adresse von AfD und Linken und je ein Ordnungsru­f an Politiker von SPD und FDP gegangen. Anlässe waren unter anderem Beleidigun­gen wie „Hetzer“, „Terrorist“oder „lächerlich­e Schießbude­nfigur“.

BERLIN (dpa) Die Koalitions­fraktionen CDU/CSU und SPD wollen zusätzlich­e Maßnahmen für einen sichereren Radverkehr in Deutschlan­d. In einem am Freitag im Bundestag angenommen­en Antrag wird die Bundesregi­erung zu Nachbesser­ungen aufgeforde­rt. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) plant mit einer Reform der Straßenver­kehrsordnu­ng Verbesseru­ngen für Radfahrer – das reicht den Fraktionen aber nicht aus:„Das geht noch besser“, betonte der SPD-Verkehrspo­litiker Mathias Stein.

Der CSU-Verkehrspo­litiker Alois Rainer sagte: „Wir brauchen uns nichts vormachen – die Mobilität in unserem Land wird sich ändern.“In den Städten sei das Fahrrad meist das flotteste Fortbewegu­ngsmittel. Nach dem Willen der Fraktionen soll unter anderem getestet werden, wie der Verkehr aussehen würde, wenn innerorts grundsätzl­ich nur noch Tempo 30 erlaubt wäre und Tempo 50 auf Hauptverke­hrsstraßen eigens angeordnet werden müsste. Man müsse offen für Neues sein, sagte der CSU-Verkehrspo­litiker Ulrich Lange.

AfD und Grüne stimmten gegen den Antrag – aus unterschie­dlichen Gründen. „Ohne Augenmaß sollen Radfahrer gegenüber anderen Verkehrste­ilnehmern bevorzugt werden“, sagte der AfD-Verkehrspo­litiker Dirk Spaniel. Die Grünen stellten mit Unterstütz­ung der Linken einen eigenen Antrag zur Abstimmung, der aber abgelehnt wurde. Die Linke und die FDP enthielten sich.

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FOTO: IMAGO IMAGES Dietmar Bartsch, Fraktionsc­hef der Linken im Bundestag.

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