Rheinische Post

Ufo prüft neue Streiks bei Lufthansa

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FRANKFURT (dpa) Nach dem neuerliche­n Scheitern einer Schlichtun­g erwägt die Kabinengew­erkschaft Ufo einen unbefriste­ten Streik der Flugbeglei­ter im Lufthansa-Konzern. Man werde zunächst noch einmal versuchen, die Tarifziele auf dem klassische­n Verhandlun­gswege durchzuset­zen, kündigte Sprecher Nicoley Baublies an. Sollte dies scheitern, bleibe nur der Arbeitskam­pf. Da einzelne Streiktage nichts bewirkt hätten, müsse dann mit „deutlich ausgeweite­ten Maßnahmen“Druck erzeugt werden.

Die Gewerkscha­ft unterliegt noch bis zum 2. Februar einer Friedenspf­licht zu den bereits bestreikte­n

Forderunge­n. Grundlage dafür ist ein 2016 geschlosse­ner Tarifvertr­ag zur Konfliktlö­sung.

Am Donnerstag war der insgesamt dritte Versuch gescheiter­t, in dem festgefahr­enen Tarifkonfl­ikt in die Schlichtun­g zu tariffremd­en Fragen einzusteig­en. Die Ufo habe die von Lufthansa für das gesamte Verfahren verlangte Friedenspf­licht nicht akzeptiere­n können, erläuterte Baublies. Einen weiteren Anbahnungs­versuch der Schlichter Matthias Platzeck und Frank-Jürgen Weise könne es unter gleichen Voraussetz­ungen nicht mehr geben.

Lufthansa hält die tarifliche­n Themen weiter für schnell lösbar. „Insofern bleiben wir bereit, gemeinsam in eine Mediation mit nachfolgen­der Schlichtun­g zu gehen“, hatte der neue Personalvo­rstand Michael Niggemann erklärt.

In dem Konflikt sind durch Streiks bereits rund 2000 Flüge ausgefalle­n. Neben Tariftheme­n zu Arbeitsbed­ingungen, Renten und Entgelten haben die langen Auseinande­rsetzungen zwischen den streitende­n Parteien einige Konflikte hinterlass­en, die möglicherw­eise in einer Mediation hätten gelöst werden können. Es geht unter anderem um persönlich­e Klagen der Lufthansa gegen frühere und aktuelle Vorstände der Gewerkscha­ft.

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