Rheinische Post

Leipzig: „Wir sind bereit“

Der Tabellenfü­hrer beginnt die Rückserie mit dem Heimspiel gegen Union Berlin. Trainer Nagelsmann will mehr als „ein schnödes Ergebnis“. Von der deutschen Meistersch­aft spricht er noch nicht.

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LEIPZIG (dpa) Eines weiß Julian Nagelsmann nur zu gut: Die Konkurrenz wird sich den ersten Auftritt des Herbstmeis­ters zum Rückrunden­auftakt ganz genau anschauen. Und deswegen will der Trainer von RB Leipzig mehr als nur ein „schnödes Ergebnis“, sprich einen 1:0Sieg über Aufsteiger Union Berln. „Es geht auch darum, etwas auszustrah­len, damit die anderen Mannschaft­en wissen, wir sind bereit“, sagte er bei einer Pressekonf­erenz auf dem Gelände der RB-Akademie. Bereit für den Titelkampf? Das sagte der 32-Jährige nicht. Sondern: Bereit, „um die ersten vier Plätze zu kämpfen“.

Er musste danach ein wenig schmunzeln. Worüber, das verriet er nicht. Falsch verstehen sollte man es aber wohl auch nicht. Bestens gelaunt und mal wieder um keinen flotten Spruch verlegen – „der Herbstmeis­ter-Titel ist mir völlig scheißegal“– betonte Nagelsmann auch: „Wir haben zwei Punkte Vorsprung und nicht 22.“

Dennoch muss Nagelsmann seinen Vierjahres­plan in RB-Diensten womöglich schon nach seiner ersten Saison neu schreiben. Bereits vor seiner ersten Einheit im vergangene­n Sommer hatte er verlauten lassen, dass es „grundsätzl­ich“ein Ziel sei, einen Titel in den vier Jahren zu holen, für die sein Vertrag bei RB gültig ist.

17 Spiele noch – und er kann es schon geschafft haben: Jüngster Meistertra­iner in der Fußball-Bundesliga mit dem jüngsten Verein der Liga. Nagelsmann ist 32 Jahre alt, sein Klub wurde 2009 gegründet.

Dass er erstmals mit einer Mannschaft von Platz eins in die Rückrunde startet, hat auf Nagelsmann nach eigenen Angaben keinen Einfluss. Er spüre keine anderen Voraussetz­ungen als vor der Hinrunde, betonte er vor der Partie an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den Liga-Neuling 1. FC Union Berlin in der heimischen Red Bull Arena. Der einzige Unterschie­d sei, dass es nun am Ende der Halbserie etwas zu gewinnen gebe.

Ein 4:0 gegen die Köpenicker wie im Hinspiel käme den Leipzigern gerade recht. Der Berliner Trainer Urs Fischer fürchtet bereits die „schwierigs­te Aufgabe“der Rückrunde für seine Mannschaft.

Bestens vorbereite­t scheint RB für die 24 Spiele, die Nagelsmann gern mit seiner Mannschaft wettbewerb­sübergreif­end spielen will. Neben den 17 Ligapartie­n dürften das weitere Partien im DFB-Pokal und in der Champions League sein – wie genau er die weiteren Spiele aufteilt, verriet er nicht. Eine Variante: bis einschließ­lich Halbfinale DFB-Pokal (drei Spiele) und bis einschließ­lichVierte­lfinale Champions League (4 Spiele).

Die Präferenze­n sind aber für manchen klar. „Wenn man ehrlich ist, ist die Champions-League-Trophäe nicht realistisc­h. Auf nationaler Ebene ist es schön, den Pokal zu gewinnen“, sagte Mittelstür­mer TimoWerner in einem Interview der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).Wenn er es sich aussuchen könnte, „dann wäre natürlich der Gewinn der Meistersch­aft das Nonplusult­ra“.

Ob Bundestrai­ner Joachim Löw, der ehemalige Coach Christoph

Daum oder einige der Konkurrent­en aus der Liga – viele trauen den Leipzigern den Coup in dieser Saison zu. Elf Siege und vier Remis bei nur zwei Niederlage­n und die Bilanz von 48:20 Toren haben Eindruck und Wirkung hinterlass­en. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir es unter die ersten Vier schaffen können“, sagte Nagelsmann. Sieben Punkte Vorsprung sind es derzeit auf Borussia Dortmund auf Rang vier.

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FOTO: DPA Kompaktes Auftreten auch im Jubel: Tabellenfü­hrer RB Leipzig geht selbstbewu­sst in die Rückrunde.

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