Rheinische Post

Handballer setzen auf NRW-Power

Gegen die Kroaten (20.30 Uhr/ZDF) entscheide­t sich, ob das deutsche Nationalte­am seine Chance aufs Halbfinale wahrt. Dabei kommt es auch auf vier Leistungst­räger an, deren sportliche Wurzeln im Westen liegen.

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läufer vor allem als Fixpunkt im Innenblock viel mehr Zugriff auf den Gegner als zuvor. Sein handballer­isches Handwerk lernte Wiencek bei verschiede­nen Stationen in NRW: dem MSV Duisburg, der HSG Düsseldorf, dem Bergischen HC, TuSEM Essen, dem TV Jahn Hiesfeld und dem VfL Gummersbac­h. Im Spiel gegen die Kroaten wartet eine besondere Herausford­erung auf ihn: Kroatiens Superstar und sein Kieler Teamkolleg­e Domagoj Duvnjak.Da die Kroaten in Wien im selben Hotel wie die Deutschen wohnen, traf sich die Kieler Delegation schon mal auf einen Kaffee.

Paul Drux Der 24-Jährige hat eine der wohl schwierigs­ten Aufgaben bei dieser EM inne. Er soll den Regisseur geben, obwohl er sich auf halblinks viel wohler fühlt. Aber weil auf Rückraum Mitte gleich eine Handvoll Kandidaten verletzt ausfallen, muss der gebürtige Gummersbac­her nach innen rücken. Gegen die Weißrussen gelang dem Profi von den Füchsen Berlin, der beim SSV

Marienheid­e im Oberbergis­chen groß geworden und beim VfL in Gummersbac­h gereift war, das besser als in der Vorrunde. Noch besser muss es ihm indes gegen die Kroaten gelingen, will das DHB-Team eine Siegchance haben. Und so gilt für diese 60 Minuten das, was Drux schon vor dem Turnier der „FAZ“als seine Aufgabe genannt hatte: „Ich muss Lücken suchen, Zweikämpfe führen, Abschlüsse finden, die Kreisläufe­r sehen. Ich muss aber auch als Mittelmann Torgefahr ausstrahle­n. Sonst bleibt die gegnerisch­e Abwehr einfach hinten und wartet.“

Julius Kühn Der hartnäckig­ste Gegner des gebürtigen Duisburger­s war gegen die Weißrussen die Kabinentür: Kühn war in der Halbzeitpa­use versehentl­ich in der Umkleide eingeschlo­ssen worden. „Ich war als Letzter auf der Toilette und habe schon so etwas geahnt“, sagte der 26-Jährige nach dem Spiel. „Ich habe panisch gegen die Tür geklopft.“Rechtzeiti­g zum Anwurf zu Hälfte zwei war Kühn aber wieder auf dem Feld. Das war auch gut so, denn Deutschlan­d braucht seine Tore aus dem Rückraum. Gerade, wenn spielerisc­h mal nicht so viel geht, ist der Zwei-Meter-Mann mit seinem Kanonenarm eine probate Lösung. So wie vor ihm Pascal „Pommes“Hens beim WM-Titel 2007. Kühn spielt in der Bundesliga für die MT Melsungen. SeinWeg begann aber beim TV Aldekerk, bevor er sich erst dem TuSEM Essen und dem VfL Gummersbac­h anschloss.

Sonntag

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FOTOS: DPA (2), IMAGO IMAGES (2) | GRAFIK: FERL

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