Alle Augen auf Skrzybski
Fortunas einziger Zugang im Winter gibt am Samstag sein Debüt. Trainer Friedhelm Funkel erwartet von ihm, dass er das Angriffsspiel belebt.
FortunasWunschliste zum Abhaken beiWintertransfers lautet: sportliche Soforthilfe, mental stark, charakterlich passend, kennt die Bundesliga, deutschsprachig und finanzierbar. Im Idealfall setzen Sportvorstand Lutz Pfannenstiel und Trainer Friedhelm Funkel hinter alle Kriterien einen Haken. Bei Steven Skrzybski war das so. Deshalb sehen die Düsseldorfer Verantwortlichen eine sehr hoheWahrscheinlichkeit darin, dass die Offensivkraft den Kader verstärken wird. Und da Skrzybski der bisher einzige Winterzugang bei Fortuna ist, werden beim Heimspiel gegen Bremen (Samstag, 15.30 Uhr), in dem er allerVoraussicht nach sein Startelfdebüt geben wird, alle Augen auf den 27-Jährigen gerichtet sein.
Neben den oben genannten Kriterien gibt es bei Skrzybski sogar noch einen weiteren positiven Aspekt. Er wohnt in Herne, muss somit nicht mal umziehen oder im Hotel wohnen. Die Leihgabe aus Gelsenkirchen macht sich jetzt lediglich eine halbe Stunde früher auf den Weg und lässt die Ausfahrt Schalke auf der A42 einfach rechts liegen.
„Steven war vom ersten Tag an integriert“, sagt Funkel. „Im Training sieht man, wie er anläuft, wie er in der Lage ist, aus seinen Chancen Tore zu machen, wie schnell er ist, wie abgeklärt er ist.“Der Trainer gerät geradezu ins Schwärmen. „Von daher will ich nicht ausschließen, dass er am Samstag sein Startelfdebüt vor heimischem Publikum gibt“, sagt Funkel und grinst dabei in der Art, die das in seiner Aussage mitgegebene kleine Fragezeichen wieder erlöschen lässt.
Skrzybski hatte zuletzt öfter mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, kam auf Schalke in dieser Saison nicht mehr zum Zug, Trainer David Wagner bevorzugte andere Spieler und hatte damit in der Hinrunde Erfolg. Seine erfolgreichste Zeit hatte der gebürtige Berliner bei Heimatklub Union. In der Saison 2017/18 landetet er in der Torschützenliste der zweiten Liga mit 14 Treffern auf dem zweiten Platz. Die Anhänger von Union haben eine hohe Meinung von Skrzybski, dem neben der fußballerischen Fähigkeiten auch großer Einsatzwille bescheinigt wird.
Im Trainingslager in Marbella lernte Skrzybski seine neuen Mitspieler kennen und hat in Sachen Mentalität nach seiner Ansicht Gleichgesinnte gefunden. „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Willen“, sagt er. „Und den gilt es für die Rückrunde zu bekräftigen. Persönlich will ich mehr Spielzeit, aber das ist ja nicht so schwer. Und als Stürmer will ich natürlich Tore schießen.“
Seinen ersten Treffer markierte er direkt im ersten Testspiel gegen Twente Enschede. Nach schöner Ablage von Jean Zimmer schloss Skrzybski direkt ab. Der Ball rauschte ins Tor. Eine Qualität, die in der
Hinrunde bei Fortuna nur Rouwen Hennings auf den Platz brachte. Die Verantwortlichen betonen, dass die Last des Toreschießens von nun an wieder auf mehrere Schultern verteilt werden muss – auch auf Skrzybskis.
„Die tiefen Laufwege sind eine Stärke von mir. Ich versuche immer, schnell in den Rücken der Kette zu kommen“, sagt er. Genau das hat Fortuna gefehlt. Deshalb wird Funkel ihn zunächst wohl auf der rechten Außenbahn einsetzen. Für Skrzybski kein Problem: „Ich bin flexibel, was die Position angeht.“Sport B4