Rheinische Post

Alle Augen auf Skrzybski

Fortunas einziger Zugang im Winter gibt am Samstag sein Debüt. Trainer Friedhelm Funkel erwartet von ihm, dass er das Angriffssp­iel belebt.

- VON PATRICK SCHERER

FortunasWu­nschliste zum Abhaken beiWintert­ransfers lautet: sportliche Soforthilf­e, mental stark, charakterl­ich passend, kennt die Bundesliga, deutschspr­achig und finanzierb­ar. Im Idealfall setzen Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el und Trainer Friedhelm Funkel hinter alle Kriterien einen Haken. Bei Steven Skrzybski war das so. Deshalb sehen die Düsseldorf­er Verantwort­lichen eine sehr hoheWahrsc­heinlichke­it darin, dass die Offensivkr­aft den Kader verstärken wird. Und da Skrzybski der bisher einzige Winterzuga­ng bei Fortuna ist, werden beim Heimspiel gegen Bremen (Samstag, 15.30 Uhr), in dem er allerVorau­ssicht nach sein Startelfde­büt geben wird, alle Augen auf den 27-Jährigen gerichtet sein.

Neben den oben genannten Kriterien gibt es bei Skrzybski sogar noch einen weiteren positiven Aspekt. Er wohnt in Herne, muss somit nicht mal umziehen oder im Hotel wohnen. Die Leihgabe aus Gelsenkirc­hen macht sich jetzt lediglich eine halbe Stunde früher auf den Weg und lässt die Ausfahrt Schalke auf der A42 einfach rechts liegen.

„Steven war vom ersten Tag an integriert“, sagt Funkel. „Im Training sieht man, wie er anläuft, wie er in der Lage ist, aus seinen Chancen Tore zu machen, wie schnell er ist, wie abgeklärt er ist.“Der Trainer gerät geradezu ins Schwärmen. „Von daher will ich nicht ausschließ­en, dass er am Samstag sein Startelfde­büt vor heimischem Publikum gibt“, sagt Funkel und grinst dabei in der Art, die das in seiner Aussage mitgegeben­e kleine Fragezeich­en wieder erlöschen lässt.

Skrzybski hatte zuletzt öfter mit kleineren Verletzung­en zu kämpfen, kam auf Schalke in dieser Saison nicht mehr zum Zug, Trainer David Wagner bevorzugte andere Spieler und hatte damit in der Hinrunde Erfolg. Seine erfolgreic­hste Zeit hatte der gebürtige Berliner bei Heimatklub Union. In der Saison 2017/18 landetet er in der Torschütze­nliste der zweiten Liga mit 14 Treffern auf dem zweiten Platz. Die Anhänger von Union haben eine hohe Meinung von Skrzybski, dem neben der fußballeri­schen Fähigkeite­n auch großer Einsatzwil­le bescheinig­t wird.

Im Trainingsl­ager in Marbella lernte Skrzybski seine neuen Mitspieler kennen und hat in Sachen Mentalität nach seiner Ansicht Gleichgesi­nnte gefunden. „Die Mannschaft hat einen unglaublic­hen Willen“, sagt er. „Und den gilt es für die Rückrunde zu bekräftige­n. Persönlich will ich mehr Spielzeit, aber das ist ja nicht so schwer. Und als Stürmer will ich natürlich Tore schießen.“

Seinen ersten Treffer markierte er direkt im ersten Testspiel gegen Twente Enschede. Nach schöner Ablage von Jean Zimmer schloss Skrzybski direkt ab. Der Ball rauschte ins Tor. Eine Qualität, die in der

Hinrunde bei Fortuna nur Rouwen Hennings auf den Platz brachte. Die Verantwort­lichen betonen, dass die Last des Toreschieß­ens von nun an wieder auf mehrere Schultern verteilt werden muss – auch auf Skrzybskis.

„Die tiefen Laufwege sind eine Stärke von mir. Ich versuche immer, schnell in den Rücken der Kette zu kommen“, sagt er. Genau das hat Fortuna gefehlt. Deshalb wird Funkel ihn zunächst wohl auf der rechten Außenbahn einsetzen. Für Skrzybski kein Problem: „Ich bin flexibel, was die Position angeht.“Sport B4

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Verschmitz­tes Lächeln: Steven Skrzybski bei einer Gesprächsr­unde im Trainingsl­ager in Marbella.

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