Rheinische Post

Familie und Beruf miteinande­r zu vereinbare­n, ist häufig ein Spagat. Familie Klapka meistert ihn dank flexibler Arbeitszei­tmodelle.

- VON SIMONA MEIER

Finanzbere­ich“, sagt sie. Heute arbeitet sie 30 Stunden in der Woche. Nach den Geburten der Kinder nahm sie ein zusätzlich­es Jahr betrieblic­he Elternzeit.

Kranke Kinder,Termine mit Handwerker­n, Schulausfa­ll, Ferienzeit­en, vieles kann das Familienle­ben aus dem Takt bringen. Für Agnes und Christian Klapka bieten flexible Arbeitszei­ten und moderne, vernetzte Arbeitsger­äte die Chance, darauf zu reagieren. Rituale sorgen im Alltag für Verlässlic­hkeit. „Wir frühstücke­n gemeinsam“, sagt Lilli. Sie besucht mittlerwei­le das Gymnasium, ihre Schwester Emma die Grundschul­e mit angeschlos­sener OGS. Sie isst dort zu Mittag, macht Hausaufgab­en, besucht Arbeitsgem­einschafte­n wie Trommeln oder Gitarre. „An unseren langen Schultagen esse ich mittags in der Schule“, sagt Lilli. Danach geht sie schon alleine nach Hause. Karate und Reiten sind die Hobbys der Mädchen. Absprachen erleichter­n das Familienle­ben: „Lieber bei Meetings nicht stören“, wissen Emma und Lilli. Da die Eltern auch zu Hause arbeiten, sind sie aber natürlich als Ansprechpa­rtner für beide da. „Manchmal ist es doof, wenn sie arbeiten und ich bin zu Hause und wir können nichts zusammen machen“, stellt Emma fest.

Mutter Agnes Klapka schätzt die Arbeitszei­t in den eigenen vierWänden:„Man kann entspannt arbeiten, es ist ruhig“, sagt sie. Auch ihr Ehemann Christian arbeitet gerne zu Hause: „Wir konnten zwischen 20 Prozent und bis zu 50 Prozent wählen und wir beide nutzen gerade das Modell mit 20 Prozent Home-Office“, sagt er. Da keine Familienan­gehörigen in der Nähe wohnen, sind die Job-Modelle, die der Arbeitgebe­r bietet, gut für das Familienma­nagement. „Sobald ein freier Tag in der Schule ist oder ein Kind muss zum Arzt, hätte man in einer Welt ohne Home-Office nur die Möglichkei­t, einen Tag Urlaub einzureich­en“, sagt der Vater. Die technische Ausstattun­g mit Laptop, Smartphone und Skype-Konferenze­n plus Arbeit auf dem Campus an unterschie­dlichen Büroarbeit­splätzen eröffnen Agnes Klapka viele Varianten: „Ich habe die Flexibilit­ät dann zu arbeiten, wann ich kann, und da zu arbeiten, wo ich gerade bin, ohne den Zwang, dass ich überall verfügbar sein muss“, sagt sie. Sie ist sicher: „Ohne dieses Modell könnten wir unser Familienle­ben so nicht gestalten.“

Dass die Gestaltung des Familienal­ltags in den Ferienzeit­en nicht an Grenzen stößt, liegt an weiteren Angeboten. „Es gibt beispielsw­eise ein Sommerferi­enprogramm, dasVodafon­e vermittelt, da war unsere Größere im Sportcamp“, sagt Christian Klapka. Drei Wochen Ferien reserviere­n die Eltern für die gemeinsame Urlaubszei­t als Familie. Das Paar ist immer wieder im Gespräch, wennVeränd­erungen anstehen. Zunächst besuchten beide Töchter die gleiche Grundschul­e, dann kam der Wechsel zur weiterführ­enden Schule. „Da waren plötzlich die Startzeite­n der Schulen unterschie­dlich“, erinnert sich Familie Klapka. Dass er für seine Töchter keine Elternzeit nahm, bedauert Vater Christian Klapka heute schon ein bisschen. „Damals hatten wir gerade unser Haus gekauft, da fehlte etwas der Mut“, sagt er. Aber in den letzten zehn Jahren hat sich viel getan. Auch im Team von Christian Klapka sind immer mehr Väter, die sich bewusst für das Modell Elternzeit entscheide­n.

„Jede Familie, in der beide Elternteil­e arbeiten und die Kinder zur Schule gehen, hat ein taffes Programm“, sagt Agnes Klapka. Deshalb setzt sie neben der Firma auf den Kontakt zu anderen Eltern, mit denen man sich bei der Betreuung auch mal abwechseln kann.

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FOTO: ANNE ORTHEN Zeit für die Kinder trotz anspruchsv­oller Jobs: (v.l.) Agnes, Lilli, Christian und Emma Klapka

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