Handball: Spieler sollen auf Gehalt verzichten
STUTTGART (dpa) In der Coronavirus-Krise setzt die Handball-Bundesliga ( HBL) neben staatlicher Unterstützung auch auf ein Entgegenkommen ihrer Profis. EinigeVereine haben angesichts der sich zuspitzenden finanziellen Lage bereits Kurzarbeitergeld beantragt, wie Geschäftsführer Bob Hanning von den Füchsen Berlin am Montag nach einer Telefonkonferenz der 18 Klubs sagte:„Wir haben beschlossen, dass wir nur eine Chance haben zu überleben, wenn Spieler und Sponsoren ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten.“Zudem hält die HBL am Beschluss ihres Präsidiums fest, die derzeit bis mindestens Ende April ausgesetzte Saison nach Möglichkeit zu Ende zu spielen.
Die Klubs stünden „wie viele andere Unternehmen vor nie da gewesenen Herausforderungen“, heißt es in einer HBL-Mitteilung. Um den wirtschaftlichen Schaden so klein wie möglich zu halten, wollen die Vereine unter anderem ihre Spieler zu einem Gehaltsverzicht bewegen. „Ohne das ist es, glaube ich, kaum darstellbar“, sagte Hanning. „Aber es gibt eine Spielergewerkschaft, die in diese Gespräche auch mit eingebunden werden muss.“Die Höhe des Verlustes der jeweiligen Klubs lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Sollte die Saison abgebrochen werden, würde er sich pro Verein ungefähr auf einen mittleren sechsstelligen Betrag belaufen.
Aber dieses Szenario soll trotz des am Montagmorgen bekannt gewordenen ersten Corona-Falls in der Liga unbedingt vermieden werden. Der dänische Nationalspieler Mads Mensah von den Rhein-Neckar Löwen hat sich mit dem Sars-CoV-2Virus infiziert, wie die Mannheimer mitteilten. Zentrales Thema war der Fall von Mensah bei der Telefonkonferenz aber nicht. Stattdessen ging es primär darum, wie die Klubs den drohendenVerlust von Sponsoren-, Zuschauer- und TV-Einnahmen bewältigen können. Dazu stellte die HBL den Verantwortlichen einen entsprechenden Managementplan vor. Am kommenden Mittwoch wollen sich die Klubs erneut beraten.